Land- & Forstwirtschaft

Frasdorfer Haustür-Geschichten: heute Haslau

Diese aus Eichenholz gefertigte und geschnitzte Türe in Frasdorf-Haslau wird von einer völkerverbindenden Kultur getragen. Ursprünglich diente sie im Ladiner Tal in einer Kirche als Sakristeitüre. Aus nicht mehr bekannten Gründen wurde sie hier ausgebaut und kam nach  oder während der beiden Weltkriege, auf Umwegen nach Bayern, wurde hier viele Jahre eingelagert und hat an diesem Ort auf den richtigen Verwendungszweck gewartet. Während der Umbauarbeiten des Haslauer Anwesens im Jahr 2015 wurde  der jetzige Besitzer, Julian Richter jun., durch Hinweise auf diese schöne Türe aufmerksam und der damalige Eigentümer war glücklicherweise bereit, ihm diese, immer noch eingelagerte Türe,zu verkaufen. Seit 2016 heißt sie nun beim Haslauer bei den „vorderen Berghäusern“, bei uns hier in Frasdorf jeden Eintretenden willkommen.

Die Türe ist in sechs verschieden große Türfüllungen unterteilt und mit zum Teil religiösen Schnitzereien verziert. In den beiden oberen, größten Feldern sind zwei schwebende Engel mit je einem Spruchband dargestellt, bekrönt mit einer Girlandenschnitzerei. Die zwei darunter liegenden, etwas kleineren Felder, sind ebenfalls mit geschnitzten Blattgirlanden und zwei Spruchbändern geziert. In den untersten kleinen Feldern sind noch einmal zwei verzierte Spruchbänder eingearbeitet.

Die Inschrift auf den sechs Spruchbändern wurde wie folgt übersetzt:

Gebe uns Gott seinen Frieden

Kein Fluch und kein Streit in diesem Haus

Einst kommt Er vom Himmel herab

Zwischen den beiden Engeln in den oberen Feldern ist eine geschnitzte, symbolische Kirchturmspitze mit aufgesetztem, verzierten Turmkreuz angebracht. Eine der oberen Türfüllungen ist signiert mit Otto Kinz. Über der Türe befindet sich, wie bei den damaligen Türen üblich, eine dreigeteilte Oberlichte.

Bericht und Foto: Hildegard und Franz Osterhammer nach Angaben der jetzigen Besitzer

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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