Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx haben auf die verbindende Kraft des Glaubens während der Pandemie hingewiesen. „Gerade in der Corona-Zeit ist es wichtig, den Glauben an den menschgewordenen Gott zu verkünden und in unsere Gesellschaft hineinzutragen. Und es ist wichtig, das gemeinsam zu tun. Denn diese Botschaft ist das gemeinsame Zeugnis aller Christen“, sagte der Erzbischof von München und Freising an Heiligabend bei einem Weihnachtsgottesdienst in der Jugendkirche „Vom guten Hirten“. „Mitten in der Müdigkeit,“ so der Landesbischof, „mitten in den Fragen, mitten in den Ängsten, mitten in der Einsamkeit, mitten in der Leere, mitten in der Unsicherheit, mittendrin ist Weihnachten geworden. Mittendrin wird Gott Mensch. Mitten in all unserem Chaos sprechen die Engel: Fürchtet Euch nicht!“
Bei dem Gottesdienst unter dem Leitwort „Fürchtet Euch nicht!“, an dem auch Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in München teilnahmen, betonte Marx: „Dass die Wirklichkeit Gottes mitten im menschlichen Leben aufleuchtet, das ist eine große und faszinierende Erfahrung, die wir als Christinnen und Christen weitergeben wollen und öffentlich bezeugen.“ Gerade jetzt müsse daran erinnert werden, „dass alle Menschen miteinander verbunden sind und dass wir füreinander Verantwortung tragen. Für uns Christen ist der wichtigste Grund dafür, dass Gott in Jesus von Nazareth der Bruder aller Menschen geworden ist. Gerade in dieser Zeit hören wir nicht auf, davon zu sprechen“, so der Kardinal.
Wir können die Liebe Jesu Christi weitertragen, sagte Landesbischof Bedford-Strohm, „indem wir aufeinander achten. Indem wir Einsame anrufen oder ihnen handgeschriebene Briefe schicken. Indem wir physische Kontakte reduzieren und, wo es geht, digital zusammenkommen. Indem wir Lichter anzünden, die uns und andere trösten“. Wir werden, so der Landesbischof weiter, „mit Gottes Hilfe durch diese schwere Zeit durchkommen. Von ihm werden wir die Kraft für den weiteren Weg bekommen.“
Während der Liturgie, die musikalisch von einem Solistenquartett der evangelischen St. Matthäuskirche unter der Leitung von Benedikt Haag sowie einem Ensemble der Dombläser unter der Leitung von Peter Gasser mitgestaltet wurde, brachten Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem zu den Mitfeiernden. Zum Abschluss sprachen die beiden Bischöfe gemeinsam an einem Feuer auf dem Vorplatz der Kirche feierlich den Segen für die Stadt und das Land. (jm/hs)
Bericht und Bild: Erzbischöfliches Ordinariat