Leitartikel

Rückblick: Flugzeugunglück 1960 in München

Das größte Flugzeugunglück in München war am 17. Dezember 1960, direkt neben der Wiesn an der St. Pauls Kirche. Der Münchner Klaus Bichlmeier hat diese Geschichte für seinen Film Zeitreise München recherchiert. Dabei stieß er auf verschiedene Personen, die ihm von dem Unglück erzählten. Allen voran Ex-Oberbürgermeister Dr. Vogel. Für ihn war dieser Vorfall der Grund, den Flughafen nach Erding zu versetzen.

Techniker Widmann war mit dem Tanken der Maschine beschäftigt.  Seine Erzählung berichtet von Versuchen, den rechten Propeller zu starten, der immer wieder aussetzte. Schließlich gelang es dem Techniker, das Problem scheinbar zu lösen. Der Start war frei für den Flug nach England.

Zur gleichen Zeit arbeitete Herr Hans Hoch im Photoladen Pini am Stachus. Er wollte pünktlich um 14 Uhr Feierabend machen. Er hatte ein vielversprechendes Rendezvous mit einer jungen Dame. Als er zur Trambahn kam, fuhr diese gerade weg. Mit einem Spurt konnte er nochmals die Trambahn erreichen und sprang auf das fahrende Fahrzeug  auf. Und das wurde ihm zwei Minuten später zum Verhängnis. Das Flugzeug war bereits unterwegs über Ramersdorf, als der Propeller wieder aussetzte. Der Pilot wollte über der Stadt umkehren und traf dabei die Spitze der Paulskirche. Der Flieger drehte sich und stürzte auf die Trambahn. Herr Hoch stand noch an der Tür der Tram und konnte als einziger der Flammenhölle entkommen. Alle anderen 45 Fahrgäste der Tram  starben in den Flammen.

Regisseur Bichlmeier suchte in ganz Europa nach dem überlebenden Hans Hoch. Nach einem halben Jahr Suche fand er ihn in seiner Nachbarschaft, in Ottobrunn. Die Krankenschwester, die ihn gesund pflegte, hat er noch im gleichen Jahr geheiratet. Sie sind heute noch ein glückliches Paar.

Text: Klaus Bichlmeier


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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