187 Kilogramm Restmüll pro Einwohner – Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Rosenheim haben im vergangenen Jahr mehr als 80.000 Tonnen an Wertstoffen gesammelt. Die Restmüllmenge betrug 46.500 Tonnen. Das bedeutet, pro Einwohner fielen 187 Kilogramm an. Nachzulesen sind diese Zahlen im Abfallwirtschaftsbericht 2019. Er wurde vom Sachgebietsleiter Georg Kirchhuber im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung und Naturschutz vorgestellt.
Wegen Corona tagte der Ausschuss erstmals seit Beginn der Wahlperiode am 1. Mai. Zu Beginn seiner Präsentation stellte Sachgebietsleiter Kirchhuber die verschiedenen Wertstofffraktionen vor und erklärte, wie sie gesammelt und wie sie verwertet, beseitigt oder behandelt werden. Landrat Otto Lederer erklärte zudem, dass der Landkreis im Bereich der Abfallwirtschaft nur Verträge mit zertifizierten Betrieben mache. Knapp 21.000 Tonnen Altpapier wurde im vergangenen Jahr im Landkreis eingesammelt. Davon brachten die Bürgerinnen und Bürger gut 11.300 Tonnen zu den Altpapiercontainern in den 42 Wertstoffhöfen und knapp 1.300 dezentralen Containerstandorten. Gut 9.400 Tonnen kamen über die so genannten „Blauen Tonnen“ zusammen sowie 55 Tonnen über gemeinnützige Altpapiersammlungen. In die Altglascontainer an fast 250 Standorten wurden mehr als 5.900 Tonnen eingeworfen. Das ist eine geringfügige Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Gleiches gilt für die erfassten Leichtverpackungen. Weißblech, Aluminium, Mischkunststoffe, Tetra Pak, Becher, Folien oder Styropor summierten sich auf gut 1.850 Tonnen.
Um das Hausmüllvolumen zu reduzieren werden im Landkreis Rosenheim seit vielen Jahren Grünabfälle getrennt erfasst. In den drei Kompostieranlagen in Noderwiechs in der Gemeinde Bruckmühl, in Perfall bei Eiselfing und in Weiher in Aschau wurden 2019 mehr als 115.000 Kubikmeter Häckselgut, Laub und Gras angeliefert. Daraus wurden knapp 17.900 Tonnen Kompost erzeugt, der im Landschafts- und Gartenbau, im Sportanlagenbau und in Privatgärten eingesetzt wird. Zudem können die Bürgerinnen und Bürger den Kompost abgepackt in Säcken oder bei den Kompostieranlagen lose kaufen. Aus Umweltschutzgründen stellt der Landkreis in seinen eigenen Kompostieranlagen in Noderwiechs und Perfall nur torffreie Substrate her. Ihre Akzeptanz nimmt stetig zu, heißt es im Abfallwirtschaftsbericht.
Die Entsorgung des Bioabfalls hat sich inzwischen etabliert. Die 10 Liter-Sammelbehälter für Nahrungs- und Küchenabfälle werden auf allen Wertstoffhöfen und Kompostieranlagen angenommen. 2019 wurden 340 Tonnen eingesammelt, 28 Tonnen mehr als das Jahr zuvor. Seit 1989 fördert der Landkreis Rosenheim die Kompostierung im eigenen Garten. Knapp 12.000 Kompostbehälter wurden seit damals bezuschusst. Zudem gewährt er einen Abschlag von rund zehn Prozent auf die Müllgebühren, wenn im Garten kompostiert wird. 2019 wurden fast 7.900 Tonnen Altholz, knapp 2.700 Tonnen Altmetall und 64 Tonnen Autobatterien gesammelt und verwertet. Darüber hinaus lieferten die Bürgerinnen und Bürger 560 Tonnen Altreifen, 870 Tonnen Haushaltsgroßgeräte, 852 Tonnen Haushaltskleingeräte einschließlich Informations- und Unterhaltungselektronik, 352 Tonnen Bildschirme und Fernsehgeräte, 335 Tonnen Kühlgeräte, 107 Nachtspeicheröfen, fünf Tonnen Photovoltaikmodule sowie fünf Tonnen CDs ab.
Über die Wertstoffhöfe und das Umweltmobil wurden 235 Tonnen Problemabfälle eingesammelt. 77 Tonnen davon waren Altöl, gut 54 Tonnen Farben und Lacke, mehr als 43 Tonnen Batterien, knapp fünf Tonnen Ölfilter, fast 13 Tonnen Laugen, 3,5 Tonnen Säuren, 3,7 Tonnen Pestizide, 9 Tonnen Lösemittel sowie 15 Tonnen Ölabscheiderabfälle und Ölschlämme. Die Recyclingquote beträgt 63,3 Prozent. Da die Berechnungsformel verändert wurde, lässt sie sich mit den Ergebnissen der Vorjahre nicht vergleichen. Ziel des Abfallwirtschaftskonzeptes des Landkreises ist es, die Restmüllmenge durch wirksame Vermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen so weit wie möglich zu verringern um dadurch die Umwelt zu schonen. Das im Landratsamt Rosenheim zuständige Sachgebiet Kreislaufwirtschaft und Abfallberatung fördert diese Entwicklung unter anderem durch telefonische, persönliche oder schriftliche Beratung, Unterrichtsstunden in Schulklassen sowie regelmäßige Schulungen des Personals von Gemeinden und Wertstoffhöfen.
Bericht: LRA Rosenheim
Foto: Hötzelsperger