Am Hochfest Allerheiligen, Sonntag, 1. November, gedenken Katholiken aller Menschen, die in der Kirche als Heilige verehrt werden. Das Fest Allerseelen am Montag, 2. November, ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Vielerorts versammeln sich die Gläubigen bereits am Nachmittag des Allerheiligentages auf den Friedhöfen zu feierlichen Gottesdiensten und Gräbersegnungen, um ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken. In diesem Jahr wird darum gebeten, kommunale Regelungen zum Schutz vor Corona zu beachten und auch auf den Friedhöfen die Abstandsgebote einzuhalten. Gegebenenfalls können größere Versammlungen in den Pfarreien durch mehrere kürzere Andachten statt einer längeren vermieden werden. Wo der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, besteht Maskenpflicht.
Im Münchner Liebfrauendom hält Weihbischof Wolfgang Bischof an Allerheiligen, Sonntag, 1. November, um 10 Uhr eine Bischofsmesse. Solisten der Capella Cathedralis gestalten den Gottesdienst unter der Leitung von Domkapellmeisterin Lucia Hilz mit Werken von Giuseppe Antonio Bernabei und Luca Marenzio. Der Gottesdienst wird im Internet übertragen unter www.erzbistum-muenchen.de/stream. Weihbischof Bernhard Haßlberger zelebriert um 10.30 Uhr im Freisinger Mariendom einen Gottesdienst mit anschließender Gräbersegnung. Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg feiert um 11 Uhr einen Gottesdienst in St. Bernhard (Goerzer Str. 86, Ramersdorf) und leitet um 14 Uhr auf dem Friedhof am Perlacher Forst eine Totengedenkfeier mit Aussegnung des Friedhofs.
An Allerseelen, Montag, 2. November, um 17.30 Uhr feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, im Münchner Liebfrauendom ein Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe des alten Bistums Freising und der Erzdiözese München und Freising. Der Männerchor der Jungen Domkantorei unter der Leitung von Domkantor Benedikt Celler gestaltet den Gottesdienst mit Werken von Mendelssohn, Heiß, Gjeilo und anderen. Der Gottesdienst wird im Internet übertragen unter www.erzbistum-muenchen.de/stream. Die Gläubigen sind an Allerheiligen und Allerseelen eingeladen, auch selbst ein Segensgebet am Grab ihrer Verstorbenen zu sprechen oder einen Hausgottesdienst zu feiern. Vorlagen stehen zum Herunterladen bereit unter https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/coronavirus/hausgottesdienste.
Die Ursprünge des Hochfestes Allerheiligen reichen bis ins vierte Jahrhundert zurück. Anfänglich lag der Termin im Umkreis von Ostern. Ab dem achten Jahrhundert wurde das Fest, zunächst in England und Irland, später auch in der übrigen abendländischen Kirche, am 1. November gefeiert. Entstanden ist es aus der Verehrung der Märtyrer, die wegen ihres christlichen Glaubens einen gewaltsamen Tod auf sich nahmen und als Heilige verehrt wurden. Es schließt jedoch heute neben den kanonisierten Heiligen auch „Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind“, ein, also Verstorbene, die zwar nicht heiliggesprochen sind, aber ein gläubiges Leben führten. In Bayern ist Allerheiligen ein „Stiller Tag“, an dem „öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen“ nur dann erlaubt sind, „wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist“. Das Fest Allerseelen entstand im zehnten Jahrhundert, als Abt Odilo von Cluny für alle ihm unterstellten Klöster anordnete, das Gedächtnis aller Verstorbenen am 2. November zu begehen. Die übrige abendländische Kirche übernahm das Fest. (uq)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
Foto: Hötzelsperger – Friedhof in Aschau am Inn