Kirche

Am Grab von Alfons Eifertinger – viel für Vereine geleistet

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein erfülltes Leben ging nach 83 Jahren mit dem Tod des Prieners Alfons Eifertinger zu Ende. Überdurchschnittlich viel hatte er für seine Heimatgemeinde, für die Ortsvereine sowie für seine Ehefrau Susanne und seine drei Töchter mit ihren Familien  geleistet. „Alfons Eifertinger hat die christliche Nächstenliebe gelebt ganz im Sinne des Wissens, dass alles Gute, was man für einen Anderen tut bei Gott Anerkennung findet“ – so Pfarrer Klaus Hofstetter beim Requiem in der voll besetzten Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ von Prien.

 Der Pfarrer erinnerte daran, dass Eifertinger nach nur kurzer Krankheit und kurz vor seinem 60. Hochzeitstag überraschend verstarb. „Als sein Vater verunglückte machte der 22jährige Alfons Eifertinger den Meister im Schreinerhandwerk und er übernahm das Geschäft seines Vaters. Für viele junge Schreiner war er fortan ein guter Lehrmeister“, so der Pfarrer in der von den Inntaler Sängern volksmusikalisch gestalteten Trauerfeier. Eindrucksvoll war auch der Blick auf den Altar mit den sechs Fahnenabordnungen des Priener Trachtenvereins, der Königlich Privilegierten Feuerschützengesellschaft, des Rauchclubs Prien, der Schützengesellschaft Schafwaschen, der Feuerwehr Prien und der Priener Gebirgsschützen. Am offenen Grab würdigten diese Vereine das jahrzehntelange, nimmermüde und hilfreiche Wirken von Alfons Eifertinger. Florian Wunderle von der Königlich Privilegierten Feuerschützengesellschaft dankte dem 2015 zum Ehrenmitglied gemachten Alfons Eifertinger für seine Tätigkeiten als Hersteller von Vereinsmobiliar (unter anderem einem Fahnenschrank), als Zeugwart, als Betreuer von Baumaßnahmen, als aktiver Schützen-Sportler sowie für insgesamt 66 Jahre Mitgliedschaft. Schützenmeister Uwe Kueres von der Schützengesellschaft Schafwaschen-Rimsting erinnerte daran, dass Eifertinger bereits 1954 dem Verein beitrat, 1978 zum Schützenkönig proklamiert werden konnte, 1982 beim Gauschützenfest als Experte helfend zur Stelle war, ihm zur 50jährigen Mitgliedschaft im Jahr 2004 die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde und dass er als eifriger und immer gut aufgelegter Schütze stets ein Vorbild für die Jugend war. Bodo Sagebiel als Vorstand der Feuerwehr Prien dankte Alfons Eifertinger für 65jährige Treue zum Feuerwehrverein, für 37 Jahre aktiven Feuerwehrdienst, für die längjährige Schlauchlagerung in seinen Firmenräumen in Osternach sowie für seine selbstverständliche Hilfsbereitschaft, wofür er 1978 mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen geehrt werden konnte. 67 Jahre war Eifertinger beim Priener Bauerntheater Mitglied. Wie Vorstand Franz Fritz bei seinem Nachruf sagte, war er nicht nur als Schreinermeister ein Glücksfall, er war auch Gönner (in Zeiten, als u.a.  Rollenbücher   privat finanziert werden mussten), acht Jahre Zweiter Vorstand, fünf Jahre Bühnenwart und als langjähriger Bühnenbauer ein echtes Vorbild für ehrenamtliches Engagement. Dem Trachtenverein Prien – so stellvertretender Vorstand Klaus Löhmann in einem weiteren Nachruf – trat Alfons Eifertinger mit 17 Jahren als aktiver Bua bei. 67 Jahre hielt er dem Verein, der Trachtensache und der Heimat die Treue, wofür auch Klaus Löhmann mit Blumen dankte. Walter Jänicke als Vorstand des Rauchclubs würdigte den geschätzten Kameraden als feinen Menschen, der 44 Jahre Mitglied des Rauchclubs war. Martin Kollmannsberger als Vertreter der Priener Jäger dankte auch im Namen der Hegegemeinschaft Rosenheim-West und der Jägervereinigung Rosenheim dem Jäger, der 1960 seinen Jagdschein machte und der mit Sorgfalt als Mitgeher und als Pächter die Jagd ausübte und freundschaftlich junge Männer an die Jagdausübung heranführte. Jagdhornbläser bliesen im Friedhof zum letzten Halali und ließen das Stück „Jagd vorbei“ erklingen.  Zu den letzten Ehrerbietungen auf dem Priener Friedhof gehörten zudem noch Weisen von Priener Blasmusikanten und die Böllerschützen der Feuerschützengesellschaft.

Sterbefoto: Alfons Eifertinger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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