Falsche Polizeibeamte haben einen Senior aus Prien am gestrigen Mittwoch, 23.09.2020, mit der perfiden Masche „Falsche Polizeibeamte“ um seine Ersparnisse im unteren sechsstelligen Bereich gebracht. Die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat die Ermittlungen übernommen.
Bereits in der Nacht von Dienstag auf den gestrigen Mittwoch hat ein 87-jähriger Rentner aus Prien am Chiemsee einen Anruf eines vermeintlichen Kriminalbeamten aus Rosenheim erhalten. Der Kripobeamte erzählte dem Senior, dass in seiner Nachbarschaft Einbrecher festgenommen worden wären. Bei diesen Einbrechern hätte die Polizei einen Zettel gefunden, auf dem auch die Adresse des 87-jährigen notiert gewesen sei. Der Rentner sei deshalb in der Gefahr, dass auch bei ihm eingebrochen werden könnte.
Auf Nachfrage des falschen Kripobeamten gab der Senior seine Ersparnisse und Wertgegenstände preis. Der falsche Polizist forderte den 87-jährigen auf, mit ihm zusammenzuarbeiten um weitere Opfer zu schützen und die vermeintlichen Einbrecher dingfest zu machen. Der Mann solle seine Ersparnisse, Wertgegenstände und weitere Dokumente zusammenholen und „der Polizei“ überlassen, um so den vermeintlichen Einbrechern keine Beute zu bieten. Durch äußerst geschickte Gesprächsführung des falschen Kripobeamten sah sich der Priener veranlasst, am gestrigen Mittwoch seine Bankfiliale aufzusuchen und all seine Ersparnisse und Wertgegenstände abzuholen. In einem weiteren Telefonat mit dem falschen Polizisten wurde der Senior aufgefordert, die Wertgegenstände, Ersparnisse, weiteres Bargeld sowie persönliche Dokumente vor seiner Haustür zu deponieren, damit ein Kripobeamter die Sachen schnellstmöglich abholen und „sicherstellen“ könne. Auch diese Aufforderung machte den getäuschten 87-jährigen nicht stutzig genug und er packte alle Sachen wie aufgefordert in eine Tasche. Um die Mittagszeit erschien ein Unbekannter auf dem Grundstück des Seniors und nahm die Tasche mit der gesammelten Beute im unteren sechsstelligen Bereich mit.
Erst einige Stunden später kamen dem Geschädigten Zweifel und er verständigte die Polizei. Die wahre Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat die Ermittlungen übernommen.
Trotz vielfacher, zurückliegender Berichterstattungen erneuert die Polizei ihre Warnungen und Hinweise zum Phänomen „Falsche Polizeibeamte“:
- Setzen Sie bitte Familienangehörige und Nachbarn über diese Masche in Kenntnis!
- Reden Sie offen in der Familie, insbesondere mit älteren, möglicherweise alleinstehenden Angehörigen, über dieses Phänomen!
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönliche Verhältnisse!
- Staatliche Stellen fordern niemals auf diese Art und Weise Bargeld oder Wertgegenstände!
- Legen Sie bei derartigen Anrufen sofort auf! Verständigen Sie dann den Notruf 110 oder Ihre örtliche Polizei! Verwenden Sie hierfür niemals die im Display angezeigte Rufnummer, sondern die Ihnen bekannte.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110. Haben Sie keine Angst anzurufen!
Lieber einmal zu oft den Notruf genutzt, als Opfer der Betrüger zu werden!
Bericht: Martin Emig, Presssprecher Polizeidirektion Oberbayern-Süd
Foto: Hötzelsperger – Prien a. Chiemsee
Martin Emig
Pressesprecher