Im Augenblick bereist das Filmteam von „Zeitreise Bayern“ verschiedene Städte, die besondere Geschichten erzählen können. Eine Station war Bamberg. – Dass ein Rathaus mitten im Fluß steht, ist ein Kuriosum, Wie kam dies zustande? Es ist das Resultat zwischen bischöflichem Machtstreben und bügerlicher Konkurrenz in Bamberg. Die Stadtbürger begannen eine eigene Macht zu entwickeln und wollten dazu eine kirchlich unabhängige Verwaltung. Sie baten den Fürstbischof um ein Baugrundstück. Dieser war von der Idee wenig begeistert. Er wollte es sich aber mit seinen Untertanen nicht verderben. Er erlaubte den Bürgern zu bauen, allerdings gab er ihnen dazu kein Grundstück. Die schlauen Leute wußten eine Lösung. Sie bauten das Rathaus inmitten des Flußes, der niemanden gehörte.. Zur Befestigung trieb man Eichstämme in den schlammigen Grund. So konnte auf einer stabilen Unterlage das Rathaus errichtet werden. Bald darauf erkannte man, wir brauchen eine Herberge für Wachsoldaten. Notgedrungen montierte man ein Fachwerkhaus an den Wachturm. Scheinbar wie „angeklebt“ hängt das Mittelalterhäuschen seit Jahrhunderten nun am alten Rathaus.
Dort „hängt“ es heute noch. Es ist das beliebteste Fotomotiv in Franken. Das Filmteam erzählt diese erstaunliche Geschichte in „Zeitreise Bayern“.
Text und Bild: Klaus Bichlmeier