Freizeit

Wanderung zum Koasa-Much auf dem Baumgartenköpfl

Zwischen dem Wilden Kaiser im Norden und den Kitzbüheler Alpen im Süden liegt ein breiter Talboden, das Sölllandl mit seinen Hauptorten Söll, Scheffau, Ellmau und Going. Vom Baumgartenköpfl aus, einer sonnigen, unscheinbaren Erhebung vor den Felsen des Wilden Kaisers, haben wir einen der schönsten Blicke in das Tal. Unten reihen sich die Dörfer und grünen Wiesen aneinander, während unser Blick darüber weit hinein in die Kitzbüheler Berge mit dem unübersehbaren Großen Rettenstein reicht. Dahinter glänzen die Eisberge der Hohen Tauern und Zillertaler Alpen, und hinter uns ragen die kühnen, bizarren Felszacken des Wilden Kaisers auf. Neben dem Gipfelkreuz lädt zwischen Preiselbeerstauden und Erika eine Holzbank zur Aussicht ein. Nicht zu Unrecht gilt der herrliche Aussichtspunkt als einer der schönsten im ganzen Kaiser. Besonders im Herbst, wenn unten im Tal die ersten Nebel ziehen, finden wir zum Fotografieren sehr attraktive Motive. Auf dem Gipfel befindet sich auch das Grab eines legendären Bergsteigers, dem „Koasa Much“. Die Wanderung auf den „Brennenden Palven“, wie das Baumgartenköpfl auch genannt wird, ist recht einfach und ohne Schwierigkeiten auch für Kinder oder Senioren geeignet.

  • Anfahrt: Auf der Inntalautobahn fahren wir bis zur Ausfahrt Kufstein-Süd und weiter auf der B178 in Richtung Söll. Bei einer Straßengabelung halten wir uns links und fahren  bis nach Going. Dort verlassen wir die Hauptstraße und folgen der Beschilderung „Wochenbrunn / Wochenbrunner Alm“. Nach der Mautstelle fahren wir noch ca. einen Kilometer bis zum geräumigen Parkplatz bei der Wochenbrunner Alm (1085 m, GPS-Wegpunkt N47 32.462 E12 19.212). Öffentliche Verkehrsmittel verkehren leider nur bis nach Ellmau. Im Sommer bringt uns aber ein Wandershuttle kostenlos um 09:00 Uhr von dem „Bergdoktordorf“ Ellmau auf die Wochenbrunner Alm und um 17:30 Uhr wieder zurück ins Dorf.
  • Aufstieg: Vom Parkplatz aus folgen wir dem breiten Wanderweg zur Gaudeamushütte (1263 m). Er führt uns bequem in einer halben Stunde zu dem Unterkunftshaus, das in Bergsteigerkreisen einen gewissen Kultstatus besitzt. Zum Einkehren ist es aber noch zu früh, deshalb merken wir uns diese Hütte für unsere Rückkehr vor. Wir folgen also dem Wegweiser „Lehrergrab / Baumgartenkopf“. Der Steig führt uns nun in Serpentinen steiler über den Wiesenhang und zweigt bald nach rechts, also Osten ab. Über den Goinger Bach und durch Latschen, Gebüsch und lichten Wald passieren wir bald zwei Gebäude (links die Freiberghütte, rechts die Baumgartenalm) und folgen dem schön angelegten Bergweg, der uns in zehn Minuten bis zur Kuppe des Baumgartenköpfls (1572 m) führt. Über eine kleine Brücke und Holztreppe gelangen wir dann auch schon in den Gipfelbereich. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.
  • Wegcharakteristik: Forststraße und einfacher Bergsteig, die Varianten erfordern eine gute Trittsicherheit
  • Schwierigkeit: leicht, Varianten mittel
  • Gehzeit: Aufstieg 1 Std. 45 Min. Abstieg 1 Std. 30 Min., Höhenunterschied: 500 hm, Variante Wildererkanzel 90 hm, Orientierung: immer gut beschildert

Aus dem Wanderführer „Familienwandern – Bayerische Alpen und Tirol“ (www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3475548305/robergede-21).

Bericht und Bilder: Reinhard Rolle


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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