Der rasante Aufstieg des Unternehmens Schörghuber erfolgte ab Mitte der 1950er Jahre, als Josef Schörghuber in München die Bayerische Hausbau gründete. Neben der Bauträgertätigkeit stieg Schörghuber auch ins Tourismus- und Brauereigeschäft ein. Heute beschäftigt die Schörghuber Unternehmensgruppe über 5.000 Mitarbeiter in den Bereichen Bauen & Immobilien, Getränke, Hotel und Seafood. Das Buch „Schörghuber – eine bayerische Erfolgsgeschichte“ bietet Einblicke in eines der bedeutendsten familiengeführten Unternehmen Deutschlands und lässt ein Stück bayerische Wirtschaftsgeschichte lebendig werden.
Die Anfänge der Unternehmerdynastie Schörghuber reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Damals errichtete der Zimmermann Simon Schörghuber im oberbayerischen Mitteraham bei Mühldorf am Inn einen Handwerksbetrieb, der noch zahlreichen seiner Nachkommen ein Auskommen sichern sollte. Einer dieser Nachkommen war Josef Schörghuber. Schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konzentrierte sich dieser mit seinen Aktivitäten auf die bayerische Landeshauptstadt. Zunächst lieferte er hauptsächlich die in der Mühldorfer Tischlerei hergestellten Holztüren für die in großer Zahl entstehenden Münchner Neubauten. Als er sich bei einem Baustellenbesuch über einen Auftraggeber und dessen protziges Verhalten ärgerte, kam ihm die Idee zukünftig selbst als Bauträger aufzutreten.
Schörghuber arbeitete hart für dieses Ziel und nach einigen Auftragsarbeiten wurde er erstmals selbst als Bauträger aktiv. Im Jahr 1954 gründete er schließlich die Bayerische Hausbau. München erfuhr durch den Boom der Wirtschaftswunderjahre einen enormen Aufschwung. Unternehmen siedelten sich in der Stadt und im Landkreis an, was der Isarmetropole den stärksten Bevölkerungszustrom aller Städte Westdeutschlands bescherte. Durch den gewaltigen Zuzug herrschte jedoch Wohnungsknappheit. Viele Bauträger beschränkten sich auf Instandsetzung und Wiederaufbau, Schörghuber dagegen setzte ausschließlich auf Neubauten. Mit den qualitativ hochwertigen und größeren Wohnungen lag Schörghuber schon bald im Trend, Wohnungen mit fünf oder mehr Räumen wurden zum Standard.
In seiner Freizeit begeisterte sich Josef Schörghuber für die Sportfliegerei und erwarb 1957 den Flugschein. Auf einem seiner Rundflüge entdeckte er ein nur als Schafweide genutztes Gelände in Bogenhausen. Nachdem Schörghuber alle Widerstände aus dem Weg geräumt hatte, konnte ab 1965 seine Vision eines neuen Stadtquartiers im Norden von Bogenhausen realisiert werden: Ab 1965 entstand hier der Arabellapark. Das Arabellahaus, das berühmteste Gebäude im Arabellapark (Baubeginn 1966), war entgegen der skeptischen Meinung der Fachwelt von Anfang an ein voller Erfolg. Die ersten Mieter zogen bereits ein, während das Haus noch in die Höhe wuchs. Außergewöhnlich ist das Haus auch in anderer Hinsicht: Neben einem Hotel, Arztpraxen, Büros und Wohnungen befindet sich im 22. Stockwerk ein Swimmingpool und im Untergeschoss war bis in die 1980er Jahre mit den „Musicland Studios“ eines der weltweit angesagtesten Tonstudios untergebracht.
Eckdaten:
- Titel: Schörghuber 1954 – 2019 – Eine bayerische Unternehmergeschichte
- ISBN: 978-3-86222-334-3
- Ausstattung: Hardcover, 368 Seiten, opulent farbig bebildert
- Preis: 28,00 Euro
Bericht und Foto: Volk-Verlag / Unternehmensgruppe Schörghuber