Schnell und unerwartet verstarb in der Nacht zum Muttertag Max Neumüller im Alter von 55 Jahren in Aschau. Max Neumüller hatte sich im Sommer letzten Jahres als erster bereit erklärt, das Amt des Aschauer Bürgermeisters zu übernehmen und damit den Wahlkampf eröffnet. Mit der neu gegründeten „Bürgerbewegung Aschau (BBA)“ führte er diesen Wahlkampf und konnte sich gute Chancen für einen Sitz im Gemeinderat oder sogar für den Bürgermeistersessel ausrechnen. Er hielt es in seinem Programm für wichtig, das Dorf nach den Querelen der letzten Jahre wieder zu einen und zu einem friedlichen Miteinander zusammen zu führen. Ein respektvoller Umgang im Gemeinderat, mit der Verwaltung und mit dem Bürger müsse wieder selbstverständlich werden. Partei-/Gruppenkalkül und geheime Vorabsprachen hätten im Gemeinderat nichts verloren und müssten durch gesunden Menschenverstand ersetzt werden. Aschau solle auch für nachfolgende Generationen noch lebens- und liebenswert bleiben.
Wenige Wochen vor der Wahl zog er aus gesundheitlichen Gründen seine Bewerbung zurück und bat die Aschauer ihm bei den anstehenden Bürgermeisterwahlen keine Stimme zu geben. In seinem Schreiben bat er sich mit dieser spärlichen Information über seinen Gesundheitszustand zufrieden zu geben und ihm und seiner Familie ein gewisses Maß an Intimität und Diskretion zu gewähren. Max Neumüller war Aschauer und er war stolz auf seine Herkunft. Sein ganzes Leben lang wohnte in der Gemeinde Aschau. Nach seiner Schulzeit und einer Lehre als Schreiner übernahm er den elterlichen Hof beim Lackner zu Niederaschau und führte den Betrieb bis 1990 als Vollerwerbslandwirt. Seit der Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebes arbeitete er beim Vermessungsamt in Rosenheim. Neumüller war seit knapp 30 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Im Dorfleben war er überall präsent, fast 40 Jahre spielte er im Aschauer Kolpingtheater mit, seit 13 Jahren war er der erste Vorsitzende des Theatervereins. Genauso lange war er in der Musikkapelle Aschau und im Trachtenverein aktiv, bei der Jagdgenossenschaft war er stellvertretender Vorsitzender. Auch erste kommunalpolitische Erfahrungen hatte er bereits gesammelt: von 1990 bis 1996 saß er für die CSU am Ratstisch im Gemeinderat.
Bürgermeister Simon Frank und Tourismuschef Herbert Reiter stellten beim Verteilen der Muttertagsblumen vor dem Rathaus zum Gedenken an den geschätzten Gemeindebürger eine Kerze auf und legten eine Trauerkarte auf, in die sich die Aschauer eintragen konnten.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg