Gesundheit & Corona

Corona-Absagen Frasdorf, Umrathshausen und Wildenwart

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In diesem Jahr gibt es im Sommer kein Frasdorfer Ferienprogramm, keine Linden-, Dorf- und Weinfeste in Frasdorf, keine Dorffeste in Umrathshausen und keine Waldfeste in Wildenwart. Der zehnte Frasdorfer Trachtenmarkt sowie alle Preisplattln und das Sechs- Vereine-Preisplattln in der Lamstoahalle sind abgesagt. Die Ausstellungsvorhaben des Heimat- und Kulturvereins in der Alten Schule sind abgesagt, die beiden Museen bleiben über den Sommer hinweg geschlossen. Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller erklärte, dass die Corona-Vorgaben der bayerischen Staatsregierung bei einer Dienstbesprechung der Gemeindeverwaltung im Frasdorfer Rathaus für die Gemeinde Frasdorf umgesetzt wurden. Von dieser Maßnahme sind bis einschließlich 31. August im Gemeindebereich die Veranstaltungen aller Vereine und Gruppierungen betroffen, bei denen viele Menschen zusammenkommen könnten. Die Bier- und Weinfeste der beiden Trachtenvereine von Frasdorf und Wildenwart, der drei Feuerwehren von Frasdorf, Umrathshausen und Wildenwart, sowie alle Frühschoppenveranstaltungen der Veteranenvereine und der kirchlichen Gremien finden in diesem Sommer nicht statt. Abgesagt sind alle Sonnwend- und Johannifeuer sowie die Preisschafkopfrennen im Gemeindebereich. Auch alle Vereinsausflüge fallen in diesem Jahr Corona zum Opfer. „Es ist klar, dass wir von dieser Maßnahme nicht begeistert sein können“, waren sich die betroffenen Vereinsvorstände einig, „aber die Gesundheit der Gemeindebürger und Gäste unserer Veranstaltungen hat absoluten Vorrang vor unseren Interessen“. Für die kleinen Vereine, wie Veteranen und Schützen stellen die alljährlichen Frühschoppen und Bierfeste in der Regel die einzige Einnahmequelle dar, „aber ein Jahr müssen wir halt von unseren Reserven zehren und wir werden wohl ohne Einnahmen auskommen können“. Da auch die Ausgaben in diesem Jahr weitgehend wegfallen – schließlich finden keine regionalen Treffen der Vereine statt – werden die kleineren Vereine wohl mit einem blauen Auge davon kommen. Anders sieht es bereits bei den beiden Trachtenvereinen aus: Die „Lamstoana Frasdorf“ haben mit der Lamstoahalle einen wirtschaftlichen Betrieb, der seine Kosten verursacht, egal ob die Halle genutzt wird oder leer steht. Die laufenden Kosten für den Wirtschaftsbetrieb laufen weiter. Der Wegfall der großen Dorffeste stellt damit einen großen Verlust für die Vereinskasse dar. Bei den „Lustigen Wildenwartern“ stellen die beiden Waldfeste die Grundlage der Einnahmen und die damit verbundenen Möglichkeiten dar. Beide Vereinsvorstände bedauern es, dass in diesem Jahr keine Kinder an die Trachtensache herangeführt werden können. „Wenn sie nicht frühzeitig zu den Plattlerproben können, haben sie auch später keinen Spaß daran. Damit bricht uns ein ganzer Jahrgang an Nachwuchs weg“. Ohne die Vergleichsplattln auf regionaler und überregionaler Ebene falle auch das wichtige „über den Zaun schauen weg“.

Die überregionalen Veranstaltungen der Trachtler, wie die 69. Gauwallfahrt am 21. Mai nach Raiten, die 100-jährigen Gründungsfeste in Grassau am 21. Mai, Marquartstein am 28. Juni und Übersee am 5. Juli und das 84. Gaufest des Chiemgau-Alpenverbands mit all seinen Veranstaltungen in Schleching vom 22. Juli bis 2. August fallen alle in die Corona-Verbotszeit. Ebenso entfallen die Veranstaltungen der Schützenvereine im Schützengau Chiemgau-Prien, die großen Veranstaltungen, wie der Patronatstag der Gebirgsschützen, die Feuerwehrjubiläumsfeste in der Region und das Bezirkstreffen der Interessengemeinschaft (IG Rosenheim) der Krieger-, Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim in Prutting am 31. Mai. Über die Theatervorstellungen der Trachtenvereine von Frasdorf und Wildenwart im Herbst ist noch nicht endgültig entschieden.

Bericht und Foto-Erinnerungen zum Wildenwarter Waldfest: Heinrich Rehberg

Foto: Hötzelsperger – vorübergehend keine Märkte und Veranstaltungen in der Lamstoahalle von Frasdorf

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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