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Von Aschau: 18 Betten für Rumänien

„Das Material ist nach deutschen Normen am Ende seiner Nutzungszeit angekommen und darf von uns nach den gesetzlichen Vorgaben nicht mehr verwendet werden“, erklärt der Geschäftsführer des Behandlungszentrums (BZ) Aschau Simon Leicht den Transport von 14 Krankenbetten und vier Kinderbetten von Aschau nach Brasov in Siebenbürgen. „Die Betten schauen noch gut aus und funktionieren auch. Wir haben immer gut auf unser Material geachtet, aber irgendwann ist der Moment gekommen, dass Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich sind. Ersatzteile sind ebenfalls nur noch schwer zu bekommen. In Rumänien gelten in diesem Zusammenhang andere Maßstäbe und unsere Ansprechpartnerin im „Hospice Casa Sperantei“ in Brasov (Kronstadt), sagte uns, dass die Betten noch auf unabsehbare Zeit in diesem Krankenhaus verwendet werden können“. Das BZ Aschau sei selbst stets auf Hilfe und Spenden aus der Bevölkerung angewiesen, da sei es für die Geschäftsleitung selbstverständlich gewesen, die voll verwendungsfähigen Betten an einen geeigneten Partner abzugeben. „Wir wollen, dass man uns hilft, dann muss es für uns selbstverständlich sein, anderen zu helfen. Wir stehen damit voll und ganz in der Nachfolge unseres Gründers Baron Theodor von Cramer-Klett, für den vor 100 Jahren schon Hilfe für die anderen ein Lebenszweck war“.

Dem Transport gingen umfangreiche Vorarbeiten voraus; auch im geeinten Europa ist es immer noch schwierig, etwas von einer Ecke Europas in eine andere zu bringen; der Papierkrieg mit Frachtpapieren, Zollerklärungen und sonstigem für einen Lastwagen voller Betten von Aschau nach Brasov ist gewaltig. Beim BZ Aschau war man daher froh, dass die Spedition Dettendorfer aus Nußdorf nicht nur den Lastwagen mit allem Zubehör und dazu zwei Fahrer stellte, sondern auch einen Teil der Organisation übernahm. 14 Betten und vier Kinderbetten sowie diverse Pflegebekleidung, 60 Bettgarnituren, Rucksäcke, Stofftiere und Brotzeitboxen für die Kinder sind ganz schön, aber der Laderaum des 38-Tonners wäre damit bei weitem nicht ausgelastet gewesen. Das Sekretariat im BZ Aschau machte sich auf die Suche bei den Geschäftspartnern und Spendern der Einrichtung, ob sie etwas zu dem Unternehmen „Hospice Casa Sperantei in Brasov“ beitragen könnten. Und sie wurden schnell fündig: Der Textilservice Stangelmayer Kolbermoor spendierte 200 Bettgarnituren und dazu noch Handtücher, die Firma Pohlig Orthopädietechnik richtete zwei Rollstühle, drei Therapieräder und einen Therapiestuhl her, dazu fanden sich im Haus noch einige medizinische Gerätschaften. Die Hilfsorganisation Maria Rast aus Wasserburg spendete 1500 Euro für die Transportkosten. Schließlich packte die Tourist Info Aschau noch 20 knallrote Fleece-Decken „Aschau is A Schau“ dazu. Damit war der Lastwagenstauraum einigermaßen gefüllt.

Die Haustechniker des Behandlungszentrums packten mit allen Kräften an und unterstützten die beiden Fahrer bei der Verladung. Geschäftsführer Simon Leicht überzeugte sich beim Beladen des Lastwagens davon, dass kein Schrott abgeschoben wurde, sondern alles noch verwendungsfähig und für den täglichen Bedarf brauchbar ist.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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