Der FDP-Ortsverband Chiemgau-West hatte Martin Hagen, den Fraktionsvorsitzenden der FDP im Bayerischen Landtag zum Diskussionsabend in Prien eingeladen. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Kronast-Haus stellte Hagen, der auch FDP-Bundesvorstands-Mitglied ist, die Ziele seiner Partei vor und diskutierte mit den Besuchern die Probleme der Bürger.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des FDP-Ortsverbandes Chiemgau-West und Kreistagskandidaten Dirk Peschutter, stellt sich FDP-Landratskandidat Walter Pakulat kurz vor. Der langjährige Kreisrat und Unternehmensberater nannte als seine Ziele neben der wirtschaftlichen Entwicklung in der Rosenheimer Region, Wohnungsbau, Mobilität, Verkehrsinfrastruktur und Umwelt. Vor allem die Stärkung des Mittelstands und eine naturnahe, umweltschonende und privat betriebene Tourismuswirtschaft sei ihm eine Herzensangelegenheit. Auch eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Parteien sei ihm wichtig.
Martin Hagen stellte sich kurz vor und wies darauf hin, daß die FDP im Landtag zwar nicht mitregiere, aber doch Einfluss auf die Entscheidungen habe. So manche gute Ideen aus seiner Fraktion würden von der Regierung übernommen. Martin Hagen, ein smarter Typ und ausgezeichneter Redner, zielt eindeutig auf eine notwendige Modernisierung der Politik ab und wirkt dabei auch glaubhaft. Bayern brauche ein Update“. Er weist darauf hin, wie gut es uns in Deutschland in den letzten Jahren gegangen sei, aber daß man angesichts vorhersehbarer Probleme wie wirtschaftliche Entwicklung, Klimawandel, demographische Entwicklung und jetzt auch noch dem Coronavirus neu denken müsse. Eine kompetente Wirtschaftpolitik sowie eine Digitalisierungsoffensive für Handwerk und Mittelstand sei nötig. Bei der Energiepolitik sei der von den anderen Parteien betriebene Weg der Rekommunalisierung falsch.
Bei der anschliessenden Diskussion geht es vor allem um die Energiepolitik. Kreistagskandidat Klaus Blank bringt das Thema Energiepolitik zur Sprache und man ist sich einig, daß auf diesem Sektor die Rekommunalisierung der falsche Weg sei.
Kreistagskandidatin Martina Blank kommt noch auf das Problem der FDP zu sprechen, daß man einfach die gute Arbeit nicht richtig an den Mann bringe. Auch in den Medien würde diese nicht angemessen gewürdigt.
Vielleicht ist es ja wirklich ein Problem der FDP, daß man viel zu bescheiden auftritt. So hätte so eine hochkarätige Veranstaltung wie diese schon ein größeres Publikum verdient. Mehr Werbung und ein größeres Lokal hätte sicher nicht geschadet – obwohl, die Veranstaltung in dem schicken Cafe am Priener Marktplatz einen sehr schönen Rahmen hatte.
Auffällig war noch, wie moderat die Redner mit dem politischen Gegner umgingen, nur die AFD bekam ihr Fett ab. Aber so wie sich die Spitzenleute der FDP hier präsentierten, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, daß diese Partei trotz fehlendem Rückenwind aus Berlin in Prien mit seinen doch überdurchschnittlich gut situierten und sozial besonders engagierten Bürgern weniger Stimmen bekommt wie eine hauptsächlich von Hass und Allesschlechtmacherei geprägte Partei.
Fotos: Günther Freund