Zum dritten Mal in Folge war das Festzelt von Atzing übervoll besetzt, als zum 81. Gautrachtenfest verbunden mit dem 120-jährigen Gründungsfest des GTEV „Daxenwinkler“ Atzing der Gauheimatabend des Chiemgau-Alpenverbandes gefeiert werden konnte. Dieser Samstagabend bewies einmal mehr, wie Brauchtum im Chiemgau und im Dorf Atzing gelebt wird.
Prien/Atzing – Der Abend begann mit dem Wertvollsten, was der Festverein zu bieten hat: alle Kinder und Jugendlichen des Vereins marschierten zu den Klängen der Festmusik auf die Bühne. Vorstand Anton Hötzelsberger begrüßte daraufhin die zahlreichen Ehrengäste, unter ihnen alle drei Bürgermeister aus Prien, die Bürgermeister Marianne Steindlmüller aus Frasdorf, Ludwig Entfellner aus Unterwössen, Priens Ehrenbürger Renate Hof und Michael Anner und den BayernBund Vorsitzenden Christian Glas. Eine ganze Reihe an befreundeten Vereinen war ebenso anwesend, wie die Trachtenfreunde aus Gschwend in Baden-Württemberg, aus Hasselbach im Main-Taunus-Gebiet, Vertreter aus Weidhausen in Oberfranken und Schmidmühlen in der Oberpfalz. Er dankte allen anwesenden Trachtenvereinen und den Ortsvereinen fürs Kommen und war sich sicher, dass das Programm Atzing und den Chiemgau widerspiegle.
Priens Bürgermeister Jürgen Seifert als Schirmherr des Gaufestes erwähnte in seinem Grußwort die vielen Menschen, die für ihre Sache in der Freizeit eintreten und so Werte wie Heimat und Glauben weitergeben. Dies gelte aber nicht nur für Alteingesessene, sondern auch Neubürger ließen sich davon anstecken, was gerade auch in Atzing zu sehen war. „Wir sind stolz, dass das ganze Dorf tatkräftig mithilft und so zum Gelingen beiträgt.“
Die Besucher, darunter Gauvorstand Miche Huber und die gesamte Vorstandschaft des Chiemgau-Alpenverbandes waren begeistert von den Leistungen auf der Bühne. Für den rechten Ton und die gute Musik beim Heimatabend sorgte die Musikkapelle Wildenwart unter der Stabführung von Sebastian Graf; durch das Programm führte die Priener BR-Rundfunksprecherin Regina Wallner.
Bereits mit dem „Atzinger Marsch“ der Aktiven, dem „Auftanz“ und einem Lied der Kindergruppe war zu erkennen, dass sich der Verein auf dieses Fest seit vielen Monaten ganz besonders vorbereitet hatte. Es folgten gut zweieinhalb Stunden Programm. Die Gaugruppe mit ihren Vorplattlern Thomas Stoib, Max Irlinger und Andreas Hell jun. sowie Dirndlvertreterin Marlies Huber und die Gaujugendgruppe unter der Leitung von Monika Hiendl und Christoph Bauer jun. wirbelten über die Bühne.
Ehe der zweite Teil begann, bedankte sich Zweiter Gauvorstand Georg Westner in seinem Grußwort neben dem ausrichtenden Festverein beim Patengau “ Inngau-Trachtenverband“, beim Nachbargau „Gauverband I“, dessen Versitzender gleichzeitig Vertreter des Bayerischen Trachtenverbandes ist, beim Loisachgau, dem Lechgau, dem Rhein-Main-Gau, dem Verein der „Bayern in Berlin“ und dem Vertreter des Gauverbandes Nordamerika, sowie bei allen Ehrenmitgliedern des Chiemgau-Alpenverbandes für deren Besuch.
Den staaden Teil begannen die Hafenstoana Alphornbläser aus Bernau, gefolgt von den Rimstinger Sängern und den Festvereinsgruppen, der „Liabeberg Stubenmusi“ und den „Geschwister Rauch“. Während dieser Darbietung wurden im Hintergrund stimmungsvolle Bilder vom Chiemgau, dem Trachtenjahr und den Gautrachtenvereinen gezeigt. Viel Applaus bekamen auch die Atzinger Goaßlschnalzer mit ihrer Einlage.
Mit den beiden Paradestücken, dem „Holzhacker“ der Gaugruppe und dem extra einstudierten „Atzinger Festtanz“ mit 14 Paaren des Festvereins endete der Abend mit einem Schlussbild, das den Besuchern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Vorausgegangen war bereits um 17 Uhr ein Empfang für die Mitglieder des Atzinger Trachtenvereins sowie die Delegierten aller Vereine des Gauverbandes im Atzinger Vereinshaus, dem sich um 18.30 Uhr eine ökumenische Totenehrung am Prutdorfer Kriegerdenkmal anschloss. Kaplan Joshy George von der katholischen Kirche, der evangelische Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth und Gemeindevorstand Andreas Sargant von der neuapostolischen Kirche gedachten der Toten der Vereine. Vorstand Anton Hötzelperger legte einen Kranz für die verstorbenen, vermissten und gefallenen Trachtler der vergangenen 120 Jahre nieder.
Bericht und Bilder: Georg Leidel