„Mit Blitz und Donner“ – wie der liebe Gott Beziehungsprobleme löst, geben heuer die Theaterer des Trachtenvereins „Die lustigen Wildenwarter“ zum Besten. Bei der Premiere der göttlichen Verwechslungskomödie „Meine Frau bin ich“ von Andrea Döring begeisterten sie die Besucher der ausverkauften Premiere im Saal der Schlosswirtschaft. Auf sehr gekonnte Weise strapazierten die elf Darsteller die Lachmuskeln der Zuschauer und wurden dafür immer wieder mit viel Applaus und zum guten Ende mit wohl verdienten Vorhängen belohnt.
Bei den Bauersleuten Bärbel (Helga Grießer) und Georg (Andi Freund) hängt der Haussegen total schief. Dauernd fliegen die Fetzen. Jeder der beiden weiß, wo’s und wie’s lang gehen muss auf dem Hof und in der Ehe– nur der jeweils andere nicht. Das nervt nicht nur die beiden. Besonders leiden darunter die Magd Vroni (Martina Krug) und der Knecht Korbinian (Matthias Stoib) und Bärbels Mama (Rita Stoib) sowie die lieben Nachbarn: die neidische Cornelia Hornbichler (Christine Gau) mit ihrem unterdrückten Ehemann Hugo Hornbichler (Stefan Baumgartner), die betuliche Brandner Renate (Sylvia Riepertinger) und der vergessliche Zeisig Johann (Richard Zettl).
Erbarmen in dieser verzwickten Situation hat nur der liebe Gott, der Vronis Gebet erhört und – begleitet von einem himmlischen Gewitter – wahrhaft Göttliches bewirkt. Am Morgen des nächsten Tages wachen Bärbel und Georg jeweils im Körper des anderen auf. Jetzt macht der Bauer den Kaffee und die Hausarbeit und die Bäuerin geht aufs Feld – und nichts geht mehr, weder in der Liebe, noch am Stammtisch. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch die junge Inga Sörensen (Karin Klampfleitner) mit dem Kulturreferenten Tristan Steiger (Andi Stoib) auf; sie soll Georg die Kette des Schützenkönigs überreichen. Aber jetzt ist ja die Bärbel der Georg und der Georg die Bärbel und wenn bisher der Georg in die Inga verschossen war, dann macht ihr jetzt anscheinend die Bärbel den Hof. Beim Kaffeekranzl kommt das gar nicht gut an. Ebenso wenig gefällt es den Stammtischbrüdern, dass der Georg – also die Bärbel – plötzlich nur noch zwei Halbe verträgt und dann plötzlich liebesbedürftig wird, das ist nun auf dem Dorf nicht so üblich.
Auf dem Höhepunkt all dieser Widrigkeiten und Turbulenzen gelangen die beiden vertauschten Eheleute zu völlig neuen An- und Einsichten über den jeweils anderen und geloben Besserung, wenn nur der liebe Gott mit ihnen Erbarmen hätte. Und diese zeigt er denn auch durch eine erneute göttliche Fügung.
In der temporeichen, immer kurzweiligen Komödie in drei Akten unter der Regie von Sylvia Riepertinger brillieren alle Darsteller auf ihre Weise. Pointiert verstehen es die Akteure, den Zuschauern mit einer wunderbaren Leichtigkeit und ohne erhobenen Zeigefinger den eigenen Spiegel vorzuhalten, in den sie schmunzelnd hineinschauen können. Souffleuse Sabine Till verlebte einen ruhigen Abend im Souffleurkasten, alle Darsteller waren perfekt eingespielt und textsicher.
Das kam an beim Publikum: Bei der Premiere wurde viel gelacht und noch mehr geklatscht. In den beiden Pausen sorgte die eine oder andere gesehene zwischenmenschliche Szene für viel amüsanten Gesprächsstoff.
Die beiden nächsten Vorstellungen am Freitag, 15. November und Samstag, 16. November sind bereits ausverkauft, Karten sind nicht mehr erhältlich.
Die nächsten Theateraufführungen bringt die Kleine Lamstoabühne in Frasdorf am 28./29. Dezember und am 1. Januar in der Lamstoahalle. Die Theaterer führen ihre Besucher in „Die Hinterweltsboazn“ von Heidi Faltlhauser.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg