In den Hochmooren der Rosenheimer Stammbeckenmoore, einem großflächigen Hochmoorkörper wurde über 130 Jahre Torf abgebaut. 2006 kam das Aus für das dortige Torfwerk, das Moor wurde seither renaturiert. Es entstanden ganz besondere ökologische Lebensräume, in denen für Besucher und Naturliebhaber zwei Moorstationen eingerichtet wurden, die schönste Mooreindrücke auf ökologisch verträgliche Weise ohne Störung der Tierwelt ermöglichen: die Moorstation „Sterntaler Filze“ und die Moorstation „Nicklheimer Filze“.
Die Moorstation Nicklheim, ein ganz besonders schönes Fleckchen Erde und Paradies für Enten, Lachmöwen und viele seltene Vogelarten, ist als umweltpädagogische Station für Schulen konzipiert. Es gibt einen Aussichtsturm direkt am Moorsee, ein „Grünes Klassenzimmer“ , Aussichtstorfhügel zur Landschafts- und Vogelbeobachtung und ein Botanisches Gelände. Auf dem Weg zur Moorstation gibt es Installationen und Infotafeln mit Informationen über wichtige Etappen bei der Entwicklung des Lebens seit der Entstehung der Erde, dem „Chaotikum“ 4,57 Mrd. Jahre vor unserer Zeit.
Es gibt auch eine ehemals im Torfabbau verwendete Feldbahn, die vom lokalen Torfkulturverein „d’Fuizler“ instand gehalten wird. „D’Fuizler“ pflegen die Torfkultur , sammeln alte Werkzeuge und Maschinen und kümmern sich darum, dass die wenigen Gebäude des Torfwerks, die noch erhalten sind, nicht verfallen. Mit zwei Loks aus den 60er Jahren fahren sie gern durchs Moor und nehmen auch mal Besuchergruppen mit.
Die „Nicklheimer Fuizn“ sind wirklich einen Besuch wert. Man erreicht sie, indem man von der Autobahnausfahrt Rosenheim bis Raubling fährt, auf die Straße nach Nicklheim abbiegt und weiter bis zu einem Wanderparkplatz am Ortsende fährt. Der ca. 1,5 km lange Weg zur Moorstation ist auch mit Rollator zu begehen.
Fotos: Günther Freund