Kultur

Heimatpreis Bayern für Ritterspiele von Kiefersfelden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Mit dem Heimatpreis würdigen wir Menschen, die sich in beispielhafter Weise für ihre Heimat engagieren und so dazu beitragen, dass Bayern auch in Zukunft für die Bewohner in allen Landesteilen eine attraktive und lebenswerte Heimat bleibt“, stellte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Verleihung des „Heimatpreises Südbayern“ im Rahmen des Festakts „HEIMAT BAYERN“ in München am Dienstag, 8. Oktober  fest.

Bayern ist für seine kulturelle Vielfalt und seine Traditionen auf der ganzen Welt bekannt. Zur bayerischen Lebensart gehört es, Weltoffenheit, Fortschritt und Traditionsliebe miteinander zu verbinden. „Unsere Heimatpolitik fördert gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern, in Stadt und Land. Gleichzeitig möchten wir das kulturelle Erbe Bayerns mit seinen vielfältigen Bräuchen und Fertigkeiten, musikalischen Traditionen und Kulturlandschaften für die Zukunft gestalten und bewahren“, hob Füracker hervor. „Dazu braucht es Menschen wie unsere heutigen Heimatpreisträger, die ihre heimische Kultur pflegen und für andere Menschen erlebbar machen. Denn Heimat ist nicht Kulisse, sondern aktive Beteiligungsmöglichkeit“, betonte Füracker.

Den „HEIMATPREIS Südbayern“ erhielten:

Ritterschauspiele Kiefersfelden e. V.:

Das älteste Dorftheater Deutschlands, das Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden, wurde 1618 gegründet und vereint seit nunmehr über 400 Jahren altbairische und tirolerische Theater-Tradition. Während im 17. Jahrhundert vor allem Bibelspiele, Heiligen- und Parabelstücke aufgeführt wurden, gibt es seit 1833 regelmäßig Aufführungen von Ritterschauspielen. Die Begeisterung für das Mittelalter und die Burgenromantik bringen die Laienschauspieler stets lebendig zum Ausdruck. Einzigartig ist auch die historische Theaterbühne von 1833, eine intakte barocke Drehflügel-Kulissenbühne. Bei den Aufführungen auf der einzigen, regelmäßig bespielten Bühne dieser Bauart in Mitteleuropa sind Musik und Geräuscheffekte handgemacht und live.

 Verein zur Förderung der Furthmühle e. V.:

Die Furthmühle bei Egenhofen ist die letzte in Funktion befindliche Getreide- und Sägemühle im Landkreis Fürstenfeldbruck. Viele Elemente des Baus von 1828 funktionieren noch im ursprünglichen Zustand. Der Förderverein bewahrt die Mühlentradition und die damit verbundenen Bräuche. Faszinierende Technik wird hier für Jung und Alt erlebbar. Frisch gemahlenes Mehl für hausgemachten Kuchen und Torten im Café versüßen den Besuch in dem idyllisch gelegenen Museum.

Blaskapelle „Ochsentreiber“:

Die 1987 in Neustadt a. d. Donau gegründete Blaskapelle spielt in der Tradition der bäuerlichen Tanzbodenmusik. Die Freizeitmusikanten wollen alte Stücke wieder zum Klingen bringen. Dafür durchforsten sie regelmäßig Veröffentlichungen des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege und Handschriften alter Musiker. Sie pflegen eine lebendige und vielfältige Volksmusik. Mit ihrem reichhaltigen Repertoire etwa von Polka, Schottisch, Walzer, Figurentanzmelodien oder Zwiefachen sind sie bei Auftritten im In- und Ausland Botschafter für bayerische Tanzboden-Musik-Kultur.

Zeitschrift „Schöner Bayerischer Wald“:

Die seit 1978 alle zwei Monate erscheinende Zeitschrift „Schöner Bayerischer Wald“ will mit gut recherchierten, qualitativ hochwertigen Beiträgen den Kulturraum Bayerischer Wald ins Bewusstsein der Leser bringen. Die Landschaft und ihre Menschen ebenso wie die Natur- und Kulturschätze. Die nicht an wirtschaftlichem Gewinn orientierte Zeitschrift trägt sich selbst. Die Autoren vermitteln mit ihren Beiträgen Heimatgefühl und werben gleichzeitig für den Bayerischen Wald als Erholungs- und Urlaubsregion.

Augsburger Hohes Friedensfest:

Das Augsburger Friedensfest entstand 1650 aus Anlass der Wiedererlangung der freien protestantischen Religionsausübung. Das heute bewusst überkonfessionell und interreligiös ausgerichtete Friedensfest am 8. August ist ein zentrales gesellschaftliches Festereignis mit gegenwärtig über 60 Veranstaltungen, wie beispielsweise der Friedenstafel oder dem Kinderfriedensfest. Das Fest wurde 2018 in das bayerische Landesverzeichnis und das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Geopark Ries Führerinnen und Führer:

Der Geopark Ries mit Nördlingen im Zentrum ist eine geologische Besonderheit 1. Ranges und ein wichtiger Kulturraum. Der am besten erhaltene Einschlagkrater Europas entstand vor etwa 14,5 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag. Das „Nördlinger Ries“ umfasst eine Fläche von 1.750 km², fast sechs Mal so groß wie München. Das Ries ist eine Schatzkammer der Vor- und Frühgeschichte. Die fachkundigen, eigens als Natur- und Landschaftsführer ausgebildeten Führerinnen und Führer teilen unermüdlich ihr Wissen in den Bereichen Geologie, Natur und Landschaft sowie Besiedlungsgeschichte und Archäologie mit den zahlreichen Besuchern aus aller Welt.

Bericht: Bayerisches Heimat- und Finanzministerium

Foto: Hötzelsperger – Ritterspiele von Kiefersfelden  –  2018 – 400-Jahr-Feier mit MP Dr. Markus Söder

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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