Land- & Forstwirtschaft

Wegen Pilz-Krankheit: Munzinger Linde muss gefällt werden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Großes Glück hatte vor wenigen Tagen als an einem vollkommen windarmen Vormittag eine kleine Reiter-Gruppe aus Zacking nahe der markanten Munzinger Linde unterhalb des Dorfes Munzing vorbeiritt. In diesem Moment krachte ein schwerer Ast zu Boden, von diesem Starkastbruch erschreckte sich ein Pferd dermaßen, dass die Reiterin zu Boden fiel – jedoch glücklicherweise unverletzt fiel. Daraufhin baten die Baum- und Grundbesitzer Thomas und Veronika Mayer das Landratsamt Rosenheim um Baum-Begutachtung. Der hauptamtliche Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege im LRA Rosenheim, Harald Lorenz machte sich  alsdann an den Ort, an dem der Baum auf der Route „Von Baum zu Baum“ steht. Nachfolgendes Ergebnis der Untersuchung wurde Bauer Thomas Mayer wie folgt mitgeteilt:   Der gebrochene Ast war am Ansatz zum Stamm zu 2/3 Durchmesser von einer Weißfäule zersetzt. Am Stammkopf, da wo die Krone ansetzt, sitzt ein etwa 0,4 m großes Fruchtkörpergebilde des „Schuppigen Porlings“. Dieser stammbürtige holzzersetzende Pilz verursacht simultane Weißfäule und ist schadensursächlich für den Bruch. Die stammnahe Lage dieses Pilzes macht leider jede sinnvolle baumpflegerische Rettungsmaßnahme unmöglich. Ein Bruchversagen weiterer Kronenteile ist jederzeit möglich. Durch die exponierte Lage des Baumes an einer frequentierten Wegkreuzung herrscht Gefahr im Verzug. Es wird deshalb dringend empfohlen, Ihrer Sicherungspflicht nach zu kommen und diese Linde umgehend fällen zu lassen! Eine Ersatzpflanzung im Herbst an derselben Stelle ist möglich, da der schuppige Porling nicht zu den wurzelbürtigen Pilzen zählt.“

Als Erst-Maßnahme wurde um den Baum, der auch ein großes und schönes Wegkreuz und eine Sitzbank bei sich hat, ein Absperrband errichtet. Wie Thomas Mayer inzwischen informierte, wird er sobald als möglich und ganz schweren Herzens die Baumfällung vornehmen und zu passender Zeit eine Neupflanzung vornehmen. Dann sollen auch wieder Wegkreuz und Ruhebank ihren Platz finden.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke  von der Munzinger Linde nach dem Starkastbruch.

Text: Tafel an der alten Linde, die 1888 gepflanzt wurde

Nähere Informationen: LRA Rosenheim, Harald Lorenz, Tel. 08031-392-3332

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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