Leitartikel

Gaupreisplatteln in Bernau: Ergebnisse

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Jubel im voll besetzten Festzelt von Bernau war schier grenzenlos als Zweiter Gauvorstand Georg Westner vom Chiemgau-Alpenverband nach einem ganztägigen Plattler-Marathon bei der Aktivenklasse 1 den Sieger bekannt gab: Bernaus Erster Vorplattler Franzi Weingartner holte sich mit der Tagesbestnote von 118.2 Punkten den ersten Platz und damit auch den Wanderpokal. Den Jubel perfekt machte noch sein Vereinskamerad Thomas Rummelsberger, der in der Alterklasse 2 ebenfalls Bester war. Ältester Teilnehmer in der Altersklasse 3 war der 71jährige Franz Strohmayer vom Trachtenverein Schleching, ihm galten Respekt und ein starker Sonderapplaus.

Bis es jedoch so weit war, dass sich die Buam ihre Erinnerungspreise abholen konnten, galt es einiges zu leisten, denn das traditionelle Gaupreisplatteln ist ein Wettbewerb zur Ermittlung der besten Plattler und damit der neuen Gaugruppen-Mitglieder, die bei heimischen und auswärtigen Anlässen den Chiemgau-Alpenverband vertreten. Die jeweils ersten 10 Buam in den Aktivenklassen 1 und 2 schaffen diesen begehrten Sprung in das Aushängeschild des Verbandes. Um die besten Plattler herauszufinden, werden nach der ersten Runde mit dem Gauplattler bzw. Mooswinkler die besten 15 Plattler nochmals auf die Bühne gebeten. Dann wird zusätzlich zum Platteln (Hohertinger und Auerer) auch noch das Einfangen der sich während des Plattelns drehenden Dirndl bewertet. Folgende Buam konnten sich dabei durchsetzen: Aktivenklasse 1: Franz Weingartner (Bernau) vor Anton Reiter (Niederaschau), Andreas Speicher (Reit im Winkl), Matthias Reiter (Niederaschau), Sebastian Weingartner (Bernau), Johannes Reiserer (Hohenaschau), Lucas Irlinger (Oberwössen), Andreas Thaurer (Niederaschau), Sebastian Obermüller (Prien) und Tobias Stolz (Bernau). Bei den aktiven Buam siegte Martin Schlagbauer (Schleching) vor Thomas Steiner (Übersee), Thomas Stoib (Wildenwart), Andreas Rauch (Atzing), Maxi Irlinger (Oberwössen), Felix Löhmann (Prien), Sepp Hell (Schleching), Sepp Reiter (Niederaschau), Hubert Zaiser (Schleching) und Florian Kreppert (Rottau). Mehrmals musste aufgrund von Zehntel-Punkte-Gleichheit nochmals angetreten und sogenannt „gerittert“ werden.

Schleching holte Sieg im Gruppenplatteln

So stark wie der Jubel des heurigen Gaufest-Ausrichters Bernau war, so stark und berechtigt war er auch von nächstjährigen Gaufest-Gastgeber Schleching. Neben Martin Schlagbauer, der seinen Vorjahressieg in der Aktivenklasse 2 wiederholen konnte, setzten sich die „Gamsgebirgler“ auch in der Königsdisziplin im Grupppenplatteln durch. In dieser Klasse siegte das Buam- und Dirndl-Quartett Schleching I (Hell Andi junior) vor Bernau, Niederaschau 1, Sachrang, Wildenwart, Frasdorf, Prien 1, Übersee 1, Hohenaschau, Reit im Winkl, Schleching 2, Marquartstein-Piesenhausen, Niederaschau 2, Atzing, Prien 2, Hittenkirchen, Höhenmoos, Greimharting und Unterwössen. Für die Vereinsgruppen gab es gut mit Wurstwaren gefüllte Körbe. Die weiteren Ergebnisse in den Altersklassen waren: Altersklasse 1(Sulzberger): Sepp Hamberger aus Sachrang, vor Andi Hell junior (Schleching), Andreas Hamberger (Sachrang), Georg Fischer (Prien) und Stefan Thaurer (Niederaschau). Altersklasse 2 (Ruhpoldinger Zwoarer): Thomas Rummelsberger aus Bernau vor Christian Lackerschmid (Prien), Christian Lampersberger (Hittenkirchen), Andreas Scheck (Marquartstein-Piesenhausen) und Robert Stolz (Bernau). Altersklasse 3 (Birkenstoana): Franz Hirtl vor Lorenz Mühlberger (beide Reit im Winkl), Klaus Löhmann (Prien), Viz Brandstätter (Übersee) und Andi Kaiser senior (Schleching).

Verantwortlich für die geordnete Durchführung des Gaupreisplattelns waren die Gauvorplattler Thomas Stoib, seine Stellvertreter Maxi Irlinger und Josef Reiter sowie Gaudirndlvertreterin Marlies Huber. Sie bedankten sich abschließend beim Bernauer Trachtenverein für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Wochen. Ein weiterer Dank galt den Bernauer Blasmusikanten für deren exaktes Aufspielen und Begleiten sowie den Preisrichtern unter der Leitung ihres Obmanns Josef Spiegelberger, dazu sagte Thomas Stoib: „Ohne unsere Preisrichter ginge so ein Mammut-Wettbewerb nicht, deshalb appelliere ich an die Jugend, sich diesen interessanten Aufgaben noch mehr zu widmen“. Gauvorstand Miche Huber bezeichnete das Gaupreisplatteln nicht nur als Abschluss der Gaufestwoche, sondern auch als Spiegelbild der trachtlerischen Arbeit und er sagte dazu: „Das Gaufest ist wichtig, aber nicht vergessen dürfen wir unsere ganzjährigen Aufgaben zwischen den Gaufesten. Das Bernauer Gaufest wird weniger wegen dem Festzug-Regen in Erinnerung bleiben sondern vielmehr weil es richtig griabig war“ – so der Gauvorstand, der den Bernauer Trachtenverein einen herzlichen und entgegenkommenden Gastgeber nannte. Zur Preisverteilung sagte Miche Huber: „Das Chiemgauer Platteln ist ein Chiemgauer Markenzeichen, gewonnen haben nicht nur die Sieger, sondern wir alle, weil wir viele junge und talentierte Dirndl und Buam in unseren Reihen haben“. „Pfüa God Bernau, freuen wir uns auf die Gamsgebirgler Schleching im nächsten Jahr“ – mit diesen Worten übergab der Erste Gauvorstand das Wort an seinen Stellvertreter Georg Westner zur Preisverteilung. Dieser folgte noch ein langes und ausgelassenes Feiern in der Bar der „Staffelstoana“ mit boarischer Musik.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke  vom Gaupreisplatteln des Chiemgau-Alpenverbandes in Bernau.

  1. Die Sieger in den verschiedenen Klassen von links: Thomas Rummelsberger aus Bernau, Martin Schlagbauer aus Schleching, Sepp Hamberger aus Sachrang, Franz Hirtl aus Reit im Winkl und Franzi Weingartner aus Bernau.
  2. Die neuen Gaugruppen-Buam mit den Gauvorplattlern Thomas Stoib und Maxi Irlinger (stehend links) sowie mit stv. Gauvorplatter Josef Reiter und Dirndlvertreterin Marlies Huber (stehend rechts).

Nähere Informationen: www.gaufest.bayern


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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