Brauchtum

Gautrachtenfest des Oberen Lechgau-Verbandes

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zum Festauftakt des 92. Gautrachtenfestes Oberen Lechgau-Verbandes hatten D’ Lechgauer Prem, die auch das 110jährige Jubiläum feierten, am Freitag zu einem Musikantentreffen mit den Musikkapellen Steingaden, Trauchgau, Wildsteig und Prem sowie dem Trommlerzug Prem eingeladen. Dem Sternmarsch und einem Gemeinschaftschor folgte ein gut besuchter Unterhaltungsabend im Festzelt mit den vier Musikkapellen.

Gauheimatabend

Beim großen Gauheimatabend wirkten die Festkapelle Prem und 655 Trachtlerinnen und Trachtler aus allen Gauvereinen und die Gaugruppe des Oberen Lechgau-Verbandes sowie der Patenverein Almfrieden Steingaden mit. 1. Vorstand Alfred begrüßte die vielen Gäste aus Nah und Fern, sowie zahlreiche Ehrengäste aus Prem, den Nachbargauen und der Politik im Zelt. Er blickte auf das 110 Jahre der D’ Lechgauer Prem, die heute über 300 Mitglieder haben, dessen Gründerväter stolz sein können auf diese Arbeit im Verein. Im Festprolog als Gstanzl vorgetragen von den jungen Trachtlerinnen Sophia und Theresa beschrieben sie die Heimat, das Brauchtum, die Mundart, die Tracht und den Verein, der sein 110. Gründungsjubiläum feierte.

Zum Auftakt zeigte die Jugendgruppe des Festvereins den Auftanz und es folgten weitere sauber vorgetragene Schuhplattler und Figurentänze, die abschlossen mit dem Kronentanz der D’ Lechgauer Prem.

Herbert Sieber, Schirmherr und 1. Bürgermeister der Gemeinde Prem war erfreut, dass das Dorf ‚s Sonntagsgewand a’glegt hat, denn überall wurde an den Häusern gestrichen und gerichtet für das sechste Gautrachtenfest in Prem. Die vielen Ehrengäste beim Fest sind ein Zeichen der Würdigung der Arbeit der Trachtenvereine, die einen wertvollen Beitrag ganz besonders in der Jugendarbeit in den Dörfern und Städten leisten. Den Jungen geben sie eine Heimat und das rechte Gespür für das Echte und Traditionelle. Allen Festbesuchern und Helfern wünschte er unvergessliche Stunden in Prem.

Der Gauheimatabend ist ein b’sonderer Obe’d, so 1. Gauvorstand Walter Sirch in seiner Begrüßung, denn jeder Verein zeigt sich von seiner besten Seite. Was nur durch eine gute Probenarbeit erreicht wird. Dem Ausrichtenden Verein gratulierte er, lobte dessen vorbildliche Jugendarbeit und überreichte zum Jubiläum ein Binggele. Genauso wichtig ist es den Dialekt im Gau – dieser ist ein wichtiges Kulturgut – zu pflegen und an die Jungen weiterzugeben, damit unsere Muttersprache erhalten bleibt.

Walter Nöß, 1. Vorstand des Patenvereins Alfrieden Steingaden gratulierte den D’ Lechgauern als Dotle zum 110. Gründungsfest mit den Worten „machet weiter so, dir machet alles richtig“. Die Patenkinder D’ Neuschwanstoaner Füssen, D’ Lechtaler Urspring, Edelweiß Lechbruck und D’ Auerbergler Bernbeuren gratulierten gemeinsam ihrem Dotle mit einem Geschenk.

Festsonntag

Angeführt von der Festkapelle marschierten viele Trachtlerinnen und Trachtler beim Kirchzug mit den Musikkapellen Buching und Trauchgau zum Moorlehrpfard. In Konzelebration mit den Pfarrern Gottfried Fellner, Alois Roßmanith, Wolfgang Schnabel, Pater Bruno und Pater Radek feierte Pater Adrianus den festlichen Gottesdienst. In seiner Predigt verglich er einen Fußballfan mit einem Trachtler und stellte fest, dass es das äußere Erscheinen Beider ist, das sie ausmacht. Die Tracht ist ein Bekenntnis zur Heimat und zu den Traditionen, die oft im Glauben begründet sind. Kleider machen Leute, das gilt für die Tracht und die Gläubigen. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen die Festkapelle und der Premer Zwoagsang. Nach dem Totengedenken mit einem Kranz am Birkenkreuz und dem Stück des Guten Kameraden zogen alle zurück ins Festzelt. Dort spielte die Musikkapelle Steingaden zu den Jugendauftritten der umliegenden Vereine. Ehrengäste beim Gautrachtenfest waren vom Bayer. Trachtenverband der 1. Vorsitzende Max Bertl und Stellvertreter Günter Frey sowie viele Trachtlerinnen aus allen Nachbargauverbänden.

Bei schönem Gaufestwetter formierte sich ein farbenprächtiger Festzug mit 3.822 Zugteilnehmern mit 51 Zugnummern, 23 Musikkapellen, 5 Trommlerzüge, 21 Festwagen, der sich durch den sauber geschmückten Ort bewegte. Viele Zuschauer säumten den Zugweg und applaudierten den Zugteilnehmern. Im Zelt und auf der Freibühne folgten die Ehrentänze mit der Festkapelle Prem und der Musikkapelle Bernbeuren. Die weiteste Anreise hatten die Gäste aus dem Laimbachtal (Italien) und der Trachtenverein Elbigenalp und Umgebung aus dem Außerfern (Tirol). Den Meistpreis außer Gau erhielt Almfrieden Steingaden mit 166 Zugteilnehmern und 134 waren D’ Schloßbergler Schongau. Im Gau war die stärkste Gruppe Hochplatte Buching mit 226 Trachtlerinnen und Trachtlern. Zweite waren mit 218 D’ Älpler Trauchgau und Dritte Alpengruß Wildsteig mit 159 Teilnehmern. Die gut vorbereiteten und schönen Gaufesttage in Prem, zum Glück spielte die drei Tage das Wetter mit, klangen mit der Musikgruppe Grad Dur und der Musikkapelle Buching aus.

Bericht und Bilder von Marlene Köpf


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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