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TH Rosenheim bildet nach dem neuen Pflegeberufegesetz aus

Fachkräftemangel, demografischer Wandel und medizinischer Fortschritt schreiten voran. Deswegen will Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler nun die Pflegeausbildung im Freistaat neu organisieren. Die Technische Hochschule Rosenheim sowie sechs weitere Hochschulen zählen zu den Pionieren und werden ab dem Wintersemester 2020/21 nach der Reform des Pflegeberufegesetzes ausbilden. Das gab Sibler am Dienstag in München im Anschluss an eine Kabinettssitzung bekannt.

Neu ist, dass künftig Pflegende eine generalistische Ausbildung erhalten und damit für die Versorgung von Menschen aller Altersgruppen geeignet sind. „Wir sind auf die Reform bestens vorbereitet“, erklärt Prof. Dr. Katharina Lüftl, Professorin für Pflegewissenschaft und Leiterin des Studiengangs Pflege an der TH Rosenheim. Denn bereits seit der Einrichtung des Studiengangs vor vier Jahren hat die Hochschule den generalistischen Ansatz in der Lehre umgesetzt und dabei „sehr positive Erfahrungen gemacht“, betont Prof. Dr. Lüftl. Laut Wissenschaftsministerium wurde die TH Rosenheim zusammen mit den anderen Hochschulen aufgrund ihrer einschlägigen Erfahrungen mit dualen Pflegestudiengängen ausgewählt.

Die hochschulische Pflegeausbildung hat mehrere Vorteile: Zum einen erhalten die Absolvent*innen die Befähigung, komplexe Problemlagen analysieren und Entscheidungen gemeinsam mit den Betroffenen und deren Angehörigen auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse treffen zu können. Zum anderen sind die Absolvent*innen in der Lage, die Pflegepraxis nachhaltig weiterzuentwickeln. Hochschulisch ausgebildete Pflegende verfügen darüber hinaus über ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und können Pflegemaßnahmen auch innerhalb interprofessionellen Teams fundiert begründen.

„Das Pflegestudium ist eine ganz zentrale Antwort auf die aktuellen Probleme der Pflege“, sagt Prof. Dr. Martin Müller, Pflegewissenschaftler und Leiter mehrerer Forschungsprojekte an der TH Rosenheim. „Wir schließen den Kreis zwischen Wissenschaft und Praxis.“ So nehmen Studierende an der TH Rosenheim schon während ihres Studiums an Forschungsprojekten teil und setzen die Ergebnisse in die Praxis um. Interessierte können sich noch bis zum 15. September für den Bachelorstudiengang Pflege an der TH Rosenheim bewerben. Für Fachkräfte, die bereits eine abgeschlossene Pflegeausbildung haben, besteht zudem die Möglichkeit den Abschluss in kürzerer Zeit zu erwerben.

In Bayern liegt der geschätzte Bedarf bei 600 bis 800 Studienanfängern pro Studienjahr. Auch deshalb will das bayerische Kabinett die akademischen Angebote für die Pflegeausbildung rasch erweitern und den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen. „Ziel dieser zukunftsweisenden Reform ist eine Pflegeausbildung auf höchstem fachlichen Niveau“, betonte Wissenschaftsminister Sibler. „Es werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und die aktuelle Forschung einbezogen. So werden Bayern und seine Bürgerinnen und Bürger auf künftige Herausforderungen im Pflegebereich vorbereitet sein.“

Bericht und Foto: TH Rosenheim


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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