Bereits zum 78 Mal seit dem Ende des 2. Weltkrieges trafen sich die Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigau in Siegsdorf zur jährlichen Friedenswallfahrt nach Maria Eck. Gauvorstand Michael Bernauer legte zu Beginn der Wallfahrt im Kreis von gut 30 Vereinsfahnen und zu den Klängen der Musikkapelle Übersee traditionsgemäß einen Gedenkkranz vor dem Siegsdorfer Kriegerdenkmal ab. Dabei erinnerte er zusammen mit Stadtpfarrer Konrad Roider aus Traunstein und Oberstleutnant Falk Neumann vom Kreisverbindungskommando Traunstein an die unzähligen Opfer der beiden Weltkriege, aber auch an die Opfer von Terror, Krieg und Gewalt weltweit.
> Die Wallfahrt der Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften des Chiem- und Rupertigau wird erstmalig bereits 1934 urkundlich erwähnt und findet auf Initiative der KSK Bergen seit 1946 jeweils am 4. Sonntag nach Pfingsten statt. Heuer zeichneten die KSK Übersee-Feldwies und die Gemeinde Übersee mit Bürgermeister Herbert Strauch für die Durchführung verantwortlich.
> Angeführt von Pfarrer Roider und dem Pilgerkreuz der Pfarrei Übersee, sowie der Gaufahne machten sich dann die Wallfahrer betend auf den Weg zur Wallfahrtskirche Maria Eck. Nach einer verdienten Einkehr zelebrierten der Guardian des Klosters Maria Eck, Bruder Franz Maria, Pfarrer Konrad Roider und Urlaubs-Pfarrer Torsten Hohmann aus dem Erzbistum Köln die feierliche und von der Musikkapelle Übersee musikalisch begleitete Messe. Bruder Franz betonte zur Begrüßung die Bedeutung der KSK-Wallfahrt, die seit fast acht Jahrzehnten kein „beliebiger Termin“ sondern ein notwendiges Mittel gegen Mutlosigkeit und Verzweiflung sei. Dem konnte sich Pfarrer Konrad Roider in seiner kurzen aber beeindruckenden Predigt anschließen, und dabei mit dem Hoffnungswort „Fürchtet euch nicht“ von Jesus Christus ein „Hoffnungszeichen“ verbinden. „Angst und Furcht sind schlechte Ratgeber“ betonte Roider und rief „die gesamte Menschheitsfamilie“ dazu auf: „Die Zukunft der Welt ohne Egoismus zu gestalten und so gemeinsam Krieg und Verderben zu besiegen“.
> Übersees Bürgermeister Herbert Strauch und der stellvertretende Landrat Karl Schleid aus Trostberg hoben die Bedeutung der Arbeit der Krieger- und Soldatenkameradschaften hervor, riefen dazu auf weiterhin für Frieden und Freiheit einzutreten und dankten allen, die dafür etwas tun. Abschließend senkten sich die Fahnen zur Melodie des „Guten Kameraden“ zum Gedenken an alle Gefallenen und Verstorbenen Mitglieder und Gauvorstand Michael Bernauer appellierte an die Bevölkerung, auch künftig die KSK-Vereine zu unterstützen, die in der Bevölkerung das Andenken an die Opfer von Krieg und Gewalt aufrechterhalten, aber auch im täglichen Leben Friedfertigkeit, Toleranz und Nächstenliebe in den Vordergrund zu stellen. Mit einem Dank an alle, die sich an der Organisation beteiligt hatten, sowie für die Unterstützung durch die Gemeinden, die Rettungs- und Sicherheitsdienste beschloss er die 78. Gauwallfahrt, bevor der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Lied zu Ehren der Gottesmutter ausklang. Franz Krammer
Bericht und Fotos: Franz Krammer – Altardienst DSCF4909 von links: Urlaubspfarrer Torsten Hohmann, Pfarrer Konrad Roider, Guardian Bruder Franz und Minsitrantinnen aus Übersee