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75. Geburtstag der Unterwössener Ehrenbürgerin Adelheid Meirer

Anfang September konnte Adelheid Waldeyer-Meirer ihren 75. Geburtstag feiern. Im Jahr 2018 wurde ihr die Bezirksmedaille in Bronze des Bezirks Oberbayern zuerkannt und verliehen. Mitglieder der Delegation, die dortmals Adelheid Waldeyer-Meirer zur Überreichung nach München begleiteten waren neben ihrem Mann Gerhard Meirer unter anderem auch der Erste Bürgermeister der Gemeinde Unterwössen Ludwig Entfellner und der Zweite Bürgermeister der Gemeinde Unterwössen Johannes Weber, damals als Gemeinderatsmitglied.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer sagte bei seiner Eröffnungsrede anlässlich der Verleihung der Bezirksmedaillen im September 2018 (entnommen aus Pressemitteilung des Bezirks Oberbayern, Pressestelle, Wolfgang Englmaier): „Menschlichkeit, Zuwendung, Empathie, Zeit, ein offenes Ohr für andere – das sind alles Dinge, die wir nicht staatlich verordnen können. Es sind aber Werte, die Sie mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement leben und vorleben.“. So beschrieb Mederer den Kern des Ehrenamtes. Er bezeichnete die Ausgezeichneten als „Vorbilder, die ein wichtiger Teil des Fundamentes unserer Gesellschaft und unserer Demokratie“ seien. Dies sei für den Bezirk Oberbayern Ansporn, die Vorbildlichkeit Ihres Handelns mit der Verleihung der Bezirksmedaille nicht nur zu würdigen, sondern vor allem, sie auch publik zu machen. Mit dem Wunsch „Geben Sie Ihr Feuer der Begeisterung weiter!“ dankte er den Geehrten für ihren Einsatz.

In seiner Laudatio für die Verleihung der Bezirksmedaille in Bronze an Adelheid Waldeyer-Meirer aus Unterwössen führte Bezirkstagspräsident Josef Mederer aus (entnommen aus Pressemitteilung des Bezirks Oberbayern, Pressestelle, Wolfgang Englmaier): „Unser nächstes Vorbild ist die Diplom-Sozialpädagogin Adelheid Waldeyer-Meirer aus Unterwössen. Sie hat sich für die sozialen Belange in der Gemeinde Unterwössen stark gemacht, sich für Kinder und Jugendliche engagiert, aber auch für Seniorinnen und Senioren, Mütter und Familien. Dafür setzte sie sich als Gemeinderatsmitglied zwei Wahlperioden, nämlich von 2002 bis 2014 ein. Ihr größter Verdienst ist die Schaffung des „Wössner Regenbogens“ als der sozialen Einrichtung für die Gemeinde Unterwössen. Damit hat sie eine wichtige Aufgabe im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde übernommen und eine Bereicherung in Bezug auf die soziale Infrastruktur geschaffen. Meirer gründete im Jahr 1996 den Verein, weil ein Jahr zuvor etwa 40 Kinder keinen Betreuungsplatz erhalten konnten. Vorher hatte sie bereits Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche in Unterwössen organisiert. Diese werden unter Organisation des Wössner Regenbogen e.V. unter Einbindung von Vereinen und Institutionen bis heute durchgeführt.

Ein kurzer Auszug aus ihrem Schaffen soll einen Eindruck geben, mit welcher Energie Frau Waldeyer-Meirer die Umsetzung ihrer sozialen Projekte verfolgte: In ihrer Funktion als Vorsitzende des Wössner Regenbogen e. V. hat sie die Lücke zwischen dem Angebot des kircheneigenen Kindergartens und dem darüber hinausgehenden Bedarf an Betreuungsplätzen, im Besonderen für Kleinkinder, geschlossen. Diese Situation war nicht nur für die betroffenen Kinder unzureichend, sie wirkte auch in die Familien hinein. Besonders betroffen waren alleinerziehende Mütter, die ohne Kinderbetreuung nicht berufstätig sein konnten.

Meirer organisierte gemeinsam mit ihrem Team, vor allem der Vereinsvorstandschaft, und unterstützt von der Gemeinde Unterwössen Flohmärkte, Kochkurse, Ferienprogramme, die Jugendtreffs Unter- und Oberwössen, die Spielstube, die Krabbelstube, Mutter-Kind-Gruppen, Spieletage, die Mittagsbetreuung, den G’wand-Laden, den Babytreff, Tagesmütter und vieles mehr. Der Wössner Regenbogen e.V. hat dabei vor allem auch die Trägerschaft der offenen Ganztagesschule an der Grund- und Mittelschule Unterwössen, der Mittagsbetreuung an selbiger und des Mütterzentrums mit Kindertagesstätte im Alten Bad in Unterwössen inne.

Im Jahr 2007 gab es die Anerkennung als Mütter- und Familienzentrum durch das Landratsamt Traunstein und dadurch auch eine Förderung durch den Landkreis.

Der Wössner Regenbogen ist Mitglied im Kreisjugendring Traunstein und im Netzwerk Mütter- und Familienzentrum. Die Zielsetzung des Vereines war und ist es, jedem Kind in der Gemeinde Unterwössen einen fachlich qualifizierten Betreuungsplatz zu garantieren, was nach Gründung des Vereins in die Tat umgesetzt werden konnte und wird. Die Zielsetzung der Bundesregierung, eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für alle Kinder zu erreichen, hat Adelheid Meirer schon früh in privater Initiative verwirklicht. Sie setzte sich mit ihrer Vision auch gegen Widerstände durch. Die von ihr mitgegründete Organisation ist heute Vorzeigemodell.

Sie, Frau Meirer, haben eine Mammutaufgabe gestemmt: Der Weg von der Idee bis hin zur organisierten Kinderbetreuung war nicht einfach und auch von Rückschlägen begleitet. Es war ein Konzept zu erstellen, die Infrastruktur zu organisieren, es galt die Finanzierung sicherzustellen, insbesondere Finanzmittel zu beschaffen, und es war die erforderliche fachliche Betreuung der Kinder zu garantieren. Sie haben all das mit Ihrem Verein geschafft.
Meine Hochachtung vor Ihrer Leistung und Respekt für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Sie sind ein Vorbild! Als äußeres Zeichen für unsere Anerkennung Ihres ehrenamtlichen Engagements darf ich Ihnen nun die Bezirksmedaille verleihen. Sie sind wahrlich ein Vorbild ehrenamtlichen Engagements!“.

Im April diesen Jahres kandidierte Waldeyer-Meirer nach rund 26 Jahren als (Erste) Vorsitzende (der Vorstandschaft) des Wössner Regenbogen e.V. nicht mehr für dieses Amt und gab es in die Hände ihrer Nachfolgerin. Das ehrenamtliche und soziale Engagement von Adelheid Waldeyer-Meirer war und ist äußerst vielfältig, vielgestaltig: So bewies sie auch großes kommunalpolitisches Engagement. Ihre politische Heimat war und ist dabei der Ortsverband Wössen der Christlich-Sozialen Union in Bayern e.V., die CSU Wössen. So ist sie seit dem Jahr 2003 aktives Mitglied bei der CSU. Von 2007 bis 2015, d.h. vier mal in Folge gewählt, engagierte sie sich als Stellvertretende Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes Wössen, Stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende. Von 2015 bis 2021, also drei mal in Folge gewählt, gehörte sie als Mitglied der Vorstandschaft (Beisitzerin) selbigem Verband an.

Auch in der Frauen-Union (FU) war und ist sie seit 2007 engagiert: Von 2011 bis 2015 war sie zwei mal in Folge gewähltes Mitglied (Beisitzerin) der Vorstandschaft des FU-Kreisverbandes Traunstein, von 2015 bis 2018 war sie Mitglied (Beisitzerin) in der Vorstandschaft des FU-Ortsverbandes Wössen. Wie in der Laudatio von Herrn Bezirkstagspräsidenten Mederer erwähnt, gehörte sie von 2002 bis 2008 und von 2008 bis 2014 erneut, dem Gemeinderat der Gemeinde Unterwössen an.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Adelheid Waldeyer-Meirer neben der Bezirksmedaille in Bronze des Bezirks Oberbayern (im Jahr 2018) auch weitere Auszeichnungen und Ehrungen zugesprochen wurden. Darunter im Jahr 2014 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (kurz Bundesverdienstmedaille) und im Jahr 2019 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Unterwössen. Der Vorsitzende des Ortsverbandes Wössen der Christlich-Sozialen Union in Bayern e.V. Johannes Weber, im gemeindlichen Zweiter Bürgermeister, überbrachte namens des Ortsverbandes der langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden desselben, Ehrenbürgerin der Gemeinde Unterwössen sowie langjährigen Vorsitzenden des Wössner Regenbogen e.V. Adelheid Waldeyer-Meirer die herzlichsten Glückwünsche zu ihrem 75. Geburtstag und sprach ihr dabei großen Dank für ihr vielfältiges Wirken aus.

 Beitrag: CSU Wössen, Klaus Hellmich – Bild: Meirer


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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