Kirche

70 Jahre Katholische Frauengemeinschaft im Erzbistum

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx hat bekannt, die „Möglichkeiten auch des Dienstes von Frauen in der Kirche“ seien „noch nicht ausgelotet bis zum Ende“. Es brauche diesbezüglich das Gespür und die Offenheit dafür, „dass der Geist uns heute auch neue Wege führen kann“, sagte der Erzbischof von München und Freising sagte am Samstagvormittag. Beim Festgottesdienst zum 70-jährigen Bestehen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in der Erzdiözese München und Freising am Samstagvormittag verglich er den Synodalen Weg und die Weltsynode in Rom mit der Verkündigungserfahrung Mariens. Er beschrieb die Offenheit Mariens für das Geheimnis Gottes und gab sich überzeugt, „wenn wir uns auf den Weg Gottes einlassen“, sei „viel mehr möglich, als wir uns selbst zutrauen“.

Im Lukasevangelium wird erzählt, wie Maria ein Engel erscheint und ihr mitteilt, dass sie ein Kind empfangen und gebären werde, das „Sohn Gottes“ genannt werden würde. Maria erwidert, sie sei die Magd des Herrn, es möge so geschehen. In seiner Predigt beschrieb Marx die Darstellung dieser Szene – Mariä Verkündigung – in seiner Hauskapelle: Maria steht vor dem Vorhang, nimmt ihn etwas beiseite – und auf der anderen Seite ist nur „ein großes Licht“. Marx hob „die Offenheit dieser junge Frau für das Licht, das auf sie zukommt“ hervor und bekannte: „Wenn ich vor dem Bild stehe, dann denke ich: Auch du bist eingeladen, diesen Vorhang zu öffnen und das Licht in dein Leben hineinzulassen.“

Synodaler Weg in Deutschland und auch die zurzeit tagende Weltsynode in Rom seinen „auch so ein Versuch, sich vor diesen Vorhang zu stellen“ und zu bitten: „Komm, Heiliger Geist, bewege uns, werde spürbar, greifbar, erfahrbar, lass uns in dieser Zeit sichtbar machen, was die Zeichen des Reiches Gottes sind, worauf es jetzt ankommt.“ Die Kirche brauche die Offenheit dieses Verkündigungsmomentes immer wieder von Neuem. „Nicht jeder setzt seine Interessen durch“, so Marx. Synodalität brauche „Offenheit dafür, zu spüren, was der Geist Gottes uns heute sagen will, was er uns heute mit auf den Weg gibt, wie er heute die Verwandlung der Kirche und der Welt vorantreibt“.

Bezugnehmend auf die in der Apostelgeschichte beschriebene betende Gemeinde nach der Himmelfahrt Jesu, hob Marx hervor, dass auch dies ein „Bild einer synodalen Kirche“ sei, in der es eine neue Gemeinschaft und ein neues Miteinander gebe, „wo nicht Männer und Frauen gegeneinanderstehen“. Am Pfingsttag schließlich empfingen nicht nur die Apostel den Heiligen Geist, „sondern eine große Gemeinde von Männern und Frauen“, sagte der Kardinal und fügte hinzu, in der Bibel „steht auch nicht, dass sie unterschiedlich den Geist bekommen haben, Männer und Frauen“. Der Erzbischof erläuterte: „Das Gebet um den Heiligen Geist, wie es an Pfingsten geschieht, wo Maria in der Mitte ist, mit den Jüngern zusammen, aber mit der ganzen Gemeinde von Männern und Frauen und von Aposteln, ist ein Bild für heute und das muss immer wieder geschehen.“ Er bekannte: „So stelle ich mir synodale Kirche vor.“

Die Kirche brauche „das Miteinander aller Getauften, aller Gefirmten, aller, die den Namen Jesu Christi tragen“, so Marx. Sehen, „was der Geist uns heute sagt“, könnten nicht Priester und Theologen allein, alle Gläubigen seien aufgerufen, Zeugnis zu geben. „Die Charismen, die im ganzen Volk Gottes sind, sind lange noch nicht alle erkundet worden“, sagte der Erzbischof von München und Freising. (glx)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat –  Archiv-Fotos: Hötzelsperger – Katholische Frauengemeinschaft Wildenwart 2009 bei der 50-Jahr-Feier als Pfarrer Bruno Fink und für die Ortsvereine der damalige Veteranenvorstand Richard Zettl der damaligen Vorsitzenden Käthe Stocker gratulierten.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!