Die Diamantene Hochzeit ist wirklich etwas Besonderes, die feierte jetzt das Ehepaar Sigi und Rosi Hofstetter. Bekannt sind die Beiden weit über die Grenzen von Schleching mit dem Gasthof Geigelstein.
Gern erinnern sie sich, wie sie sich kennengelernt hatten. Der Schlechinger Sigi Hofstetter hat in Rosenheim den Beruf des Metzgers gelernt und hatte 1960 einen Betriebsunfall. In seinem Krankenstand ging er gern mit seinem Hund an den Zeller See. Dort hat er dann seine Rosi bei Kaffee und Kuchen kennengelernt, denn sie arbeitete als Bedienung „beim Birner“ gegenüber. Dort hat sie auch gewohnt und der Sigi hat sie immer zum Tanzen abgeholt.
1962 wurde in Raiten in der Kirche Maria zu den sieben Linden geheiratet.
Gasthof Geigelstein seit 95 Jahren im Familienbesitz
Die Familie von Sigi Hofstetter war verbunden mit dem Gasthof Geigelstein in Schleching, der seit 95 Jahren im Familienbesitz ist. Josef Hofstetter, der Vater von Sigi, hatte ihn 1927 gekauft. Sein Sohn Sigi und Schwiegertochter Rosa haben ihn im Jahr der Heirat übernommen.
Sie erzählen „Das war oft nicht einfach“, denn für die beliebten Wirtsleute war das Wohl der Gäste immer wichtig. Aber sie haben es geschafft über 50 Jahre lang das Private und das Geschäftliche miteinander zu teilen. Da war äußerste Disziplin, Vernunft, gegenseitiges Vertrauen und Nachsicht sowie die Liebe zum Beruf sehr wichtig, wie die beiden erzählen. Ihre drei Kinder Sissi, Bärbel und Toni gaben ihnen sehr viel Halt für das Zusammenleben. Heute genießt das Ehepaar ihre vier Enkel und sind stolz auf ihre sechs Urenkel.
Kraft geschöpft für ihr Berufs- und Familienleben haben sie an ihrem freien Tag in der Natur und in den Bergen. „Da haben wir dann die ganze Woche von gezehrt“ berichtet Sigi Hofstetter.
Der Gasthof wurde vor rund 150 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt, seit 1900 hat er sechs Mal den Besitzer gewechselt, bis er dann in die Hände der Familie Hofstätter kam und von Sigi und Rosa mit vielen Höhepunkten zu seiner heutigen Bekanntheit geführt wurde. Inzwischen hat der Sohn Toni mit seiner Frau den Gasthof übernommen und führen ihn in der Familientradition weiter.
Was ist das Geheimnis einer langen Ehe?
Auf die Frage „Was ist das Geheimnis zum Funktionieren einer so langen Ehe?“ antwortet Sigi: Differenzen des Tages wurden nie mit in das Schlafzimmer genommen, vorm Schlafengehen wurde immer gesagt „samma wieder gut“ und mit „einem Schluckerl Roten und an Busserl“ konnten beide gut einschlafen.
Bürgermeister Josef Loferer kam gleich am Morgen als erster Gratulant mit einem Geschenk vorbei. Gemütlich in der Küche, wurde bei einem Glas Sekt an die alten Zeiten erinnert.
Gefeiert wurde der Ehrentag mit der ganzen Familie beim Schwiegersohn auf der Hindenburghütte.
Bericht und Foto: Sybilla Wunderlich