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50 Jahre „Markt“ Bad Endorf

2023 ist für Bad Endorf ein besonderes Jahr – ein halbes Jahrhundert ist es nun her, dass die Marktgemeinde von Erich Kiesl, dem damaligen Staatssekretär des Bayerischen Staatsministerium des Innern, bei einem feierlichen Akt die Ernennungsurkunde und damit das Prädikat „Markt“ erhalten hat. Seit diesem Zeitpunkt darf sich die Gemeinde zwischen Rosenheim und dem Chiemsee „Markt Bad Endorf“ nennen, einen Namen, den sie zu Recht mit Stolz und Würde trägt. Neben der staatlichen Anerkennung als Heilbad im Jahr 1987 ist dieses Ereignis eines der großen Meilensteine der neueren Entwicklung der Gemeinde „Zennidorf“, wie sie im Jahr 924 bei der ersten urkundlichen Erwähnung in den Archiven des Erzbistums Salzburg genannt wurde.

Die eigentlich Geschichte Bad Endorfs geht dabei noch viel weiter zurück, führte doch eine alte römische Verbindungsstraße zwischen Augsburg und Salzburg über das heutige Gemeindegebiet. Später, im Mittelalter, erlangte der Ort durch seine günstige Lage an der berühmten Salzstraße, über die Salz von Bad Reichenhall über München bis zum Bodensee transportiert wurde, an Bedeutung und wurde einer der Amtssitze, der mit Hochgerichtsbarkeit ausgestatteten Herrschaft Wildenwart aus Frasdorf.

Doch erst 1803 wurde die Gemeinde eine eigenständige politische Gemeinde, die im Zuge der Gemeindegebietsreform in Bayern mit Beginn der 1970er Jahre mit verschiedenen Nachbar-gemeinden, unter anderem auch mit der Gemeinde Mauerkirchen, zusammengeschlossen wurde. Besonders dem Ortsteil Mauerkirchen kommt bei der „Markt“-Verleihung eine besondere Bedeutung zu. Er ermöglichte mit seiner über 500 Jahre alten, historisch belegbaren Tradition von drei großen Vieh- und Jahrmärkten im Jahr, der Gemeinde Bad Endorf erst die Erlangung der Bezeichnung „Markt“.

Als 1963 zufällig bei Erdölbohrung jodhaltiges Heilwasser entdeckt wurde, begann für Bad Endorf eine neue Epoche als Kur- und Heilbad. Doch bei allen Entwicklungen, die zur heutigen Bedeutung als regionalem Zentrum beigetragen haben, ist Bad Endorf auch ein Dorf geblieben, in dem Traditionen und Brauchtumspflege, direkte Nachbarschaft, Zusammenhalt, Ehrenamt und Bodenständigkeit eine große Rolle spielen. Diese sympathischen Eigenschaften spiegeln sich besonders im Vereinsleben der Marktgemeinde wider. Viele Vereine sind stark engagiert und tragen damit zu einem bunten Zusammenleben bei.

Mit Blick auf den gut gefüllten Veranstaltungskalender der Gemeinde zeigt sich das besonders auch in diesem Jahr. Das Jubiläumsjahr startete hierbei offiziell am 07. Mai mit einem Marktsonntag, der ein voller Erfolg war und von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet wurde – angefangen mit Auftritten verschiedener Vereine und Musikkapellen, über die Vorstellung ortsansässiger Unternehmen, bis hin zu gemütlichen Biergärten und Attraktionen für die „kleineren“ Mitbürger. Der Duft der Mandelblüte und Sonnenschein haben dabei ebenfalls ihren Teil zum Erfolg beigetragen.

Weitere Highlights in diesem Jahr sind und waren unter anderem die Auftritte des Theatervereins, der im Juni und Juli jeweils freitags und sonntags das religiöse Theaterstück „Irmengard vom Chiemsee“ im Theaterhaus Bad Endorf aufführt, musikalische Veranstaltungen auf Schloss Hartmannsberg, das Opern-Festival auf Gut Immling mit der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi, das traditionelle Dorffest am 01. Juli, sowie die wöchentlich stattfindenden Bauernmärkte. Und wer die Atmosphäre beim ersten Marktsonntag in diesem Jahr verpasst hat, ist herzlich eingeladen, das beim nächsten Jubiläums-Marktsonntag nachzuholen, der am 01. Oktober diesen Jahres stattfindet. Ein Besuch der Marktgemeinde Bad Endorf lohnt sich dabei immer.

Mehr Informationen zu den Veranstaltungen auf der Gemeindewebseite www.bad-endorf.de.

Text: tf – Bilder: Markt Bad Endorf

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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