Der Märchenpark in Marquartstein feiert 2021 sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem runden Jubiläum möchte der Familienbetrieb ihre Geschichte in 10 Teilen erzählen – heute mit dem siebten Teil „Tierischer Spaß“.
Tiere san fast vo Anfang o eine der Hauptattraktionen des Parks gewesen. Doch sowoi der Streichelzoo als a der Wildpark ham se im Laufe der Jahre stark verändert. Mit da Zeit ham ma gelernt, dass ned alle Tiere ideal für den engen Kontakt mit Menschen san und ned alle Menschen san guad für die Tiere.
Ponyreiten liebten alle Kinder und Ponys waren a die ersten Tiere im Park. Im Allgemeinen wars a guads Geschäft. Allerdings kennan Ponys a störrisch sei. Die Aigner-Kinder waren für das 30-minütige Ponyreiten zuständig. A Pony namens Maxi hatte ned immer Lust geritten zu werdn und legte sich einfach hi und weigerte se, sich zu bewegen. Manchmal is des sogar passiert, wenn da Reiter no oben drauf saß.
Bei an Familienausflug in den Tierpark Hellabrunn verliebten sich die Aigner-Jungs in die Mini-Ziegen. Ziegen san ideale Streicheltiere. Sie san robust, lebhaft und es gibt doch nix Süßeres als a Babyziege! Aber sie lieben es auch, aus ihrem Gehege auszubrechen! I kann gar nimma sagen, wie oft wir scho Blumen und Sträucher neu gepflanzt ham, weil die Ziegen die Botanik ausprobiert ham! Außerdem san Ziegen sehr schlau. Einmal hatten wir a Ziege, die wusste, wie man den Futterautomaten mit dem Huf bedient! Sie fütterte den ganzen Sommer über die Herde.
Im Streichelzoo gab es schon Kaninchen, Ziegen, Meerschweinchen, Schafe, Gänse, Schildkröten, Alpakas und mehr! Kinder san immer begeistert, Tiere hautnah zu erleben. Aber manche Kinder lieben die Tiere zu sehr, wennst woaßt was I moan. Mehr als einmal ham ma Kaninchen oder Meerschweinchen aus den Fängen bewundernder Kinder gerettet. Deshalb hams heute ihre eigene Alm, wo sie bestaunt und gefüttert, aber ned gehalten werden können.
Peter sen. war begierig darauf, seine Liebe zur Natur mit dem Wildpark zu teilen. Es hod a zeitlang dauert bis Peter seinen Traum verwirklichen konnte. Aber als es losging, war er bereit fast alles zu versuchen. Rotwild, Damhirsch, Mufflon, Streifenhörnchen, Eulen, Wildschweine, um nur einige zu nennen. Er musste oft weit reisen und große Mühen auf sich nehmen, um Genehmigungen für solche Tiere zu bekommen. Er baute kilometerlange Zäune, verlegte Rohre für die Wasserversorgung und fertigte Käfige und Gehege, um die Tiere unterzubringen. Trotzdem liefs ned immer so, wie er es geplant hatte. Einmal arbeitete Irmgard gerade in der Küch, als jemand vo da Hochplattenbahn anrief und fragte, ob unser Damhirsch einen Betriebsausflug mache. Sie schaute glei nach obs Tor vielleicht offen war und tatsächlich warens alle weg! Es hod Tage dauert, sie im Wald aufzuspüren.
Oder einfach die Zeit, als die Streifenhörnchen als lustige Tiere zum Beobachten eingeführt worden san, bis sie Tunnel gruben und darin verschwanden. Die Gäste bekamens praktisch gar nimma zum seng.
A wenn des nur a kloaner Ausschnitt aus den schier endlosen Tiergeschichten aus dem Park san. Eines ist sicher, Tiere san nie langweilig!
Weitere Informationen zum Jubiläum und die älteren Teile der Familienbetriebsgeschichte gibt es unter https://50jahremaerchenpark.weebly.com.
Text und Fotos: Märchenpark Marquartstein