Freizeit

50 Jahre Märchenpark Marquartstein: Erste Kuchen…

Der Märchenpark in Marquartstein feiert 2021 sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem runden Jubiläum möchte der Familienbetrieb ihre Geschichte in 10 Teilen erzählen – heute mit dem vierten Teil „Erste Kuchen…“.

Irmi und Peter begannen kurz nach der Heirat mit der Arbeit im Café Jägerwinkl, aber des taten sie net alloa. Peters Mutter, die im Haus aufgewachsen war, stand voll und ganz hinter den Beiden und war stets mit Rat und Tat an ihrer Seite. Sie erkannte, dass wie viele andere aus der Region, sie mehr als nur de Landwirtschaft brauchten, um eine erfolgreiche Zukunft zu hom. Der Tourismus war scho immer a gutes Nebengeschäft gwesen, aber nun füllte sich der Chiemgau mit Touristen aus den Städten. A Grund dafür war a die fortschreitende Mobilität. Deshalb begann Peter mit der Umwandlung seines Hauses in einen Betrieb. Im Herbst hams angefangen das Fundament für den Café-Anbau per Hand auszuheben, damit die Mauerer im zeitigen Frühjahr mit dem Bau ofanga konnten. Irmi hatte a scho a kloanes Kind zu versorgen, aber mit der Unterstützung ihrer Mutter und Schwiegermutter fand sie Zeit, das Geschäft von innen zu organisieren und die Zimmer, das Café und die Küche für die Gäste vorzubereiten.

Trotzdem hod Peter net das Gefühl ghabt, dass seine Ausbildung zum Berufsjäger erm auf sei neues Leben als Wirt vorbereitet hod. Also beschloss er nu mal die Schulbank zu drücken und an Servierkurs zu belegen, um ein Grundwissen über das zu erlangen, was von ihm erwartet werden würd. Du kannst da vorstellen, was des für a Unterschied zu seinem früheren Leben war!

1964 war es dann endlich soweit. Das Café/Pension Jägerwinkl öffnete ihre Pforten. Kurz bevor die ersten Übernachtungsgäste komma san, bemerkte Irmi, dass die Glühbirne in ihrem Zimmer ausgangen war. Sie war grad im Kramerladen in Piesenhausen, als ein Auto mit Berliner Kennzeichen vorbeifuhr und sie wusste wohin diese wollten. Schnell! Sie eilte zurück auf ihr Fahrradl und ging durch die Hintertür um die Glühbirne zu wechseln, während ihre Schwiegermutter die Gäste an der Haustür begrüßte. Es war so wichtig, an guaden ersten Eindruck zu machen! Die san glei zwei Wochen geblieben und ham bar bezahlt. Des hat gut getan!

Während der Bauzeit, kamen immer wieder neugierige Besucher vorbei, um den Fortschritt zu sehen. Irmi hielt die Wirtshauslampe abgedeckt, um zu zeigen, dass sie nu net geöffnet warn. Aber eines Tages kamen drei Kinder aus Rottau vorbei. Da dachte Irmi, es wäre an der Zeit es zu versuchen. In kürzester Zeit verkaufte sie ihren Kuchen und die Gäste sagten, dass sie am nächsten Tag wiederkommen würden, um mehr zu holen! Und so so hods ogfanga!

Weitere Informationen zum Jubiläum und die älteren Teile der Familienbetriebsgeschichte gibt es unter https://50jahremaerchenpark.weebly.com.

Fotos: Märchenpark Marquartstein

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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