Kultur

46. Tag der Landesgeschichte in Regensburg

Vom 18. bis 20. Oktober 2019 findet in Regensburg der 46. Tag der Landesgeschichte statt. Dazu kommen hunderte Vorstände und Mitglieder aus allen deutschen Ge­schichtsvereinen in der traditionsreichen Stadt des Immerwährenden Reichstags an der Donau zusammen.

Der öffentliche Festvortrag am 18. Oktober „Vom Alten Reich zum konstitutionellen Staat“ (Prof. Dr. Wolfgang Burgdorf, Universität München, Saal des Alten Reichstags) und ein breites Angebot an Führungen für geschichtsinteressierte Tagungsbesucher er­gänzen die Zusammenkunft unter dem Generalthema „Länderparlamentarismus im frühen 19. Jahrhundert“.

Veranstalter sind der Gesamtverein der deutschen Ge­schichts- und Altertumsvereine (Vorsitz: Prof. Dr. Manfred Treml), unterstützt durch den Freun­deskreis Haus der bayerischen Geschichte, die Bayerische Einigung e. V./ Bayerische Volksstif­tung und der Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg.

Ergänzende Informationen

2018 feierte Bayern 100 Jahre Ausrufung des Freistaats und 200 Jahre Verfassungsstaat. 2019 eröffnet in Regensburg das einzigartige „Museum Haus der bayerischen Geschichte“, das baye­rische Geschichte seit 1806 dokumentiert, und Bamberg erinnerte an die Entstehung der ersten bayerischen Verfassung für eine parlamentarische Demokratie in Bayern im Jahr 1919.

Vor dem Hintergrund dieser breit angelegten Pflege des demokratischen Erbes in Bayern weitet der diesjährige 46. Tag der Landesgeschichte in Regensburg mit seinen Veranstaltungen den Blick auf die Entwicklung in allen deutschen Ländern:

„Die parlamentarische Entwicklung in den süd- und mitteldeutschen Staaten hat in der geschichts­ wissenschaftlichen Forschung bisher nicht die verdiente Beachtung gefunden. Gerade die Land­ tage in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen aber ein vielschichtiges Bild von den Kontinuitäten und Brüchen zwischen Altern Reich und neuen Verfassungsstaaten erkennen. Immerhin erlangen die Parlamente nun einen unübersehbaren Stellenwert und entwickeln neben der stän­ dischen Tradition auch moderne Beteiligungsformen, die nicht ohne Einfluss auf die Demokratie­ geschichte Deutschlands blieben.

Ein intensivierter wissenschaftlicher Diskurs könnte dabei neue Perspektiven und Erkenntnisse erbringen, ein Diskurs zwischen der Kulturgeschichte des Politischen und der modernen Parla­ mentarismusforschu ng mit der Landesgeschichte, die ihrerseits deren Forschungserträge zur Kenntnis nehmen und durch eigene Untersuchungen regional und lokal vertiefen sollte.

Die Tagung will Brücken bauen zwischen diesen geschichtswissenschaftlichen Teildisziplinen, indem sie neben Länderdarstellungen auch den Blick auf parlamentarische Kulturen und Le­benswelten richtet und zum verstärkten biografischen Zugriff anregt. Die landesgeschichtliche Forschung soll so auch Impulse erhalten, um dem Länderparlamentarismus im Geschichtsbe­wusstsein der Bevölkerung den Stellenwert zu verleihen, der ihm in einem föderalen Staatswe­ sen zukommt.“ (Prof. Dr. Manfred Treml, Vorsitzender des Gesamtvereins)

Die Tagung beginnt am 18. Oktober, 19 Uhr, mit dem öffentlichen Festvortrag „Vom Alten Reich zum konstitutionellen Staat“ (Prof. Dr.Wolfgang Burgdorf, Universität München) im Saal des Alten Reichstags. Im Rahmenprogramm werden Führungen angeboten im Museum Haus der bayerischen Geschichte, durch die Bayerische Landesausstellung 2019 „100 Schätze aus 1000 Jahren“ und durch die Stadt Regensburg.

Text: Gesamtverein der deutschen Ge­schichts- und Altertumsvereine

Bildunterschrift: Bayerische Einigung – Prof. Dr. Manfred Treml am 1.12.2014 inmitten von Schülerinnen und Schülern aus dem Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien am Chiemsee anlässlich der Verleihung des Verfassungspreises „Jugend für Bayern“ 2014 (Vergeben von Bayerischer Volksstiftung und Bayerischer Staatregierung) an dieses Gymnasium.

Informationen zu Prof. Treml:

  • ist seit über 20 Jahren Vorsitzender des Verbandes bayerischer Geschichtsvereine e. V., in der Nachfolge von Prof. Dr. Karl Bosl;
  • langjähriger Vorsitzender des Gesamtvereins der Geschichts- und Altertumsvereine Deutschland,
  • u.a. Vorsitzender des Freundeskreises Haus der Bayerischen Geschichte e. V.;

Anhang: Programm


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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