Brauchtum

Heimatabend in Hohenaschau

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

„Wer sollte im Dorf ein Fest ausrichten, wenn es keine Trachtenvereine gäbe“, so Ansager Andreas Estner im gut besuchten Aschauer Festzelt. „Kein Bürgermeister würde so viele Freiwillige auf die Beine bekommen, die vier Wochen lang jeden Tag unentgeltlich arbeiten und schon Jahre vorher ein Fest planen“. In Aschau sei das besonders deutlich zu sehen, hier leben die Vereinsmitglieder und viele Helfer ihre Festwochen und das seit mittlerweile 140 Jahren.

„Wenn man die Kinder und Jugendlichen beim Trachtenverein so eifrig mitwirken sieht, brauchen wir um den Fortbestand des Aschauer Trachtenvereins „Griabinga“ keine Angst zu haben. Sei es in der Jugendarbeit oder beim freiwilligen, ehrenamtlichen Engagement in der Gemeinde: Trachtler sind an allen entscheidenden Stellen beteiligt und leisten einen wertvollen Beitrag zum Wohl der Kommune“.

Der Vorsitzende des Festvereins „Griabinga“ Hohenaschau Claus Reiter bedankte sich beim Jubiläumsabend bei allen, die den Verein in den vergangenen 140 Jahren aufgebaut und unterstützt haben. Zahlreiche Gäste, darunter die Gauvorstandschaft des Chiemgau-Alpenverbands, die Vertreter der sechs Patenvereine und des Nachbarvereins aus Niederaschau sowie Schirmherr Ludwig von Cramer-Klett und Bürgermeister Simon Frank gaben den Griabingern die Ehre.. Und dann zeigten die „Griabinga“, dass sie sich in den vergangenen Jahren bestens auf das 140. Gründungsfest, verbunden mit dem 86. Gaufest, in diesem Sommer vorbereitet haben. Sie boten den zahlreichen Besuchern aus nah und fern die ganze Vielfalt des heimischen Brauchtums dar. Musik, Gesang, Schuhplattler und Trachtentänze wechselten sich in bunter Reihenfolge ab und wurden in überlieferter Weise vorgeführt.

Die Rottauer Tanzlmusi trug mit ihrem gekonnt akkuraten Spiel und mit ihrer Begleitung der Auftritte der Trachtler wesentlich zum Gelingen des Abends bei. Die Aktive Gruppe, sowie die Kinder- und Jugendgruppe des Festvereins führten alle bekannten und gern gesehenen Plattler und Figurentänze auf. Die Aktiven brachten den Stoalingmarsch, die Jugendgruppe hatte mit dem 140er einen ganz neuen Plattler entwickelt und zeigte ihn erstmalig. Eine feste Bank bei den Zuschauern sind stets der „Bankei“ der Aktiven und das „Mühlradl“ der Jugend. Zum stillen Teil trug die Griabinga Jugendmusi bei. Helena und Aurelia sangen, begleitet von Sophia auf der Harfe, das Aschauer Lied.

Die Vorsitzenden der Patenvereine Bergen, Sachrang, Bernau, Amerang, Frasdorf und Prien sowie des Chiemgau-Alpenverbands, dazu die Nachbarn aus Niederaschau überreichten dem Vorsitzenden des Jubiläumsvereins Claus Reiter und seinem Festleiter Rudi Angermaier einen Zuschuss zur Jugendarbeit, einen Korb voller Süßigkeiten für die Plattlerproben und eine dicke weiße Kerze, die weit in die nächsten Jahre hinein leuchten soll. Gemeinsam trafen sich alle miteinander zum Gemeinschaftsplattler auf der Bühne, die für diese Menge Trachtler aus sieben Vereinen fast zu klein wurde.

Zum Abschluss zeigte die Jugend und die Aktiven die Sternpolka und die Aktiven stellten mit dem ganz großen Stern einen würdigen Abschluss eines für Hohenaschau unvergesslichen Abends. Einer der Kenner des regionalen Brauchtums, Andreas Estner vom Bayerischen Rundfunk  verstand es ausgezeichnet, das vielfältig dargebotene Brauchtum ins rechte Licht zu rücken und freute sich mit den Aschauern und ihren Gästen über das Können aller Beteiligten.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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