„Auch nach 50 Jahren ist die Frasdorfer Singgemeinschaft noch höchst lebendig sei es mit geistlicher Musik als Kirchenchor in der Pfarrkirche St. Margaretha oder auch mit weltlicher Musik aus allen Jahrhunderten bei den Konzerten und Aufführungen des Chores in der Region“, so die Vorsitzende der Singgemeinschaft Dorothee Ronge beim großen Festabend in der Lamstoahalle; „50 Jahre nach der Gründung haben wir noch acht Gründungsmitglieder unter uns, die immer noch wertvolle Stützen des Chores darstellen“. Dorothee Ronge bedankte sich bei allen, die mit ihrer Arbeit zum Zustandekommen dieses Abends beigetragen haben, vor allem bei der Dirigentin Bernadette Osterhammer. Diese habe in den letzten Wochen und Monaten unerbittlich für den guten Ton im Chor gesorgt. Ihren Vorgänger Thomas Zintl ernannte Dorothee Ronge – nach Erich Strobl – zum zweiten Ehrenvorsitzenden der Frasdorfer Singgemeinschaft.
Das Jubiläum begann – wie es sich für einen Chor mit einem umfangreichen geistlichen Repertoire gehört – mit einem Festgottesdienst in der Frasdorfer Pfarrkirche. Fast war der Altarraum für alle Mitwirkenden zu klein, Pfarrer Hermann Overmeyer wich daher mit der Eucharistie auf einen Seitenaltar aus und zelebrierte den Gottesdienst am zentralen Altar. Er meinte, er habe die Kirche noch ganz selten so voll, wie an diesem Tage gesehen. Neben den Männern und Frauen der Singgemeinschaft Frasdorf wirkte auch der eigens für diese Aufführung gegründete Kinderchor der Singgemeinschaft mit. Bernadette Osterhammer hatte für das Jubiläum die „Mass of the Children“ des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter aus dem Jahr 2003 ausgesucht und in vielen langen Proben einstudiert. Rutter feierte wenige Tage zuvor seinen 78. Geburtstag. Die Solopartien in dem anspruchsvollen Chorwerk übernahmen Priska Eser (Sopran) und Burkhard Mayer (Bariton); begleitet wurde der Chor von einem Instrumentalensemble der Münchner Philharmoniker. Die Orgel hoch über dem vollbesetzten Kirchenschiff spielte Professor Dr. Bernadett Weinzierl. Pfarrer Paul Janßen sang im Chor als Tenor mit und beobachtete den Gottesdienst aus ungewohnter Perspektive. Ganz ungewohnt für das stille Gotteshaus brandete zum Abschluss reicher Beifall für alle Mitwirkenden auf, gesteuert von Pfarrer Overmeyer.
Ein kurzer Festzug führte Sänger und Gäste miteinander in die Lamstoahalle. Hier war in der Zwischenzeit die Bewirtung vorbereitet, denn nach dem Beginn des Jubiläumsabends in der Halle sollten kein Essenausteilen und kein Besteckgeklapper die Musik und die Mitwirkenden stören und die Zuhörer von den Darbietungen auf der Bühne ablenken. Die Familienmusik Kink überbrückte die Zeit dazwischen mit ihren Weisen. Und pünktlich begann er dann, der Jubiläumsabend: Chor und Kinderchor bauten sich auf der Bühne der voll besetzten Lamstoahalle auf und von da an war es mucksmäuserlstad bei den Darbietungen der Sänger und Musikanten. Alles Gläserklingeln und Besteckklappern verschwand wie von Zauberhand. Vom Landsknechtslied von Orlando di Lasso aus dem 16. Jahrhundert bis zu modernen Kinderliedern von gestern reichten die Spanne und das Repertoire der Mitwirkenden. Bürgermeister Daniel Mair überreichte der Vorsitzenden Dorothee Ronge und der Dirigentin Bernadette Osterhammer einen großen Blumenstrauß und bedankte sich bei der Singgemeinschaft für ihren unschätzbaren Beitrag zum Kulturleben in der Gemeinde. Er hoffe, gemeinsam mit den Anwesenden in 25 Jahren das nächste große Jubiläum begehen zu können. Die beiden Chormitglieder Regina Fanderl und Thomas Fischer führten durch das Programm; sie erzählten im Laufe des Abends vieles Bekannte und manches Unbekannte aus dem Leben des Chores in den vergangenen 50 Jahren. Beginnend bei den Gründervätern im Jahre 1973 holten sie einiges an Schnurren und Schwänken aus der Versenkung und untermalten ihre Erzählungen mit Bildern aus den letzten 50 Jahren. Besonderen Anklang fanden dabei die ständig wechselnden Rocklängen der Frauen und Mädchen im Chor, an ihnen datierten die beiden Chronisten die Zeit der Aufnahme und des jeweiligen Auftritts. Konzerte, Erinnerungen an die vergangenen Auftritte bei der Serenade auf Schloss Hohenaschau 2006 oder beim Weihnachtssingen in der Pfarrkirche von Aschau im Jahr 2012 wurden wieder wach, dazu 2013 die „Carmina Burana“ von Carl Orff oder 2016 „Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn, 2019 „Der Stern von Bethlehem“ von Josef Gabriel Rheinberger oder 2022 „Wie die Zeit vergeht“ – Regina Fanderl und Thomas Fischer gruben vieles längst Vergessene wieder aus und brachten es mit in die Halle, dazu Bilder von den legendären Faschingsveranstaltungen der Sängerbälle und Erinnerungen an die Proben der Singgemeinschaft. Die Musikgruppen aus der Gemeinde Frasdorf wie die Lerlhofmusi, das Harfenduo Fischer, die Frasdorfer Geigenmusi, die Familienmusik Kink und die Familienmusik Osterhammer trugen mit ihrem Spiel zum Gelingen des Abends bei. Reicher Beifall belohnte die Sängerinnen und Sänger für viele Proben und gab ihnen bereits einen Vorschuss für die kommenden 50 Jahre mit geistlicher und weltlicher Chormusik.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg
50 Jahre Frasdorfer Singgemeinschaft: Bürgermeister Daniel Mair überreichte der Vorsitzenden Dorothee Ronge (links) und der Dirigentin Bernadette Osterhammer (rechts) einen großen Blumenstrauß und bedankte sich bei der Singgemeinschaft für ihren unschätzbaren Beitrag zum Kulturleben in der Gemeinde.
Die Frasdorfer Singgemeinschaft feierte ihr Jubiläum in der Lamstoahalle
50 Jahre Frasdorfer Singgemeinschaft Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Margaretha
Pfarrer Paul Janßen wirkte als Tenor beim Jubiläumskonzert in der Pfarrkirche mit.
50 Jahre Frasdorfer Singgemeinschaft Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Margaretha. Die Solopartien in dem anspruchsvollen Chorwerk übernahmen Priska Eser (Sopran) und Burkhard Mayer (Bariton);
Pfarrer Hermann Overmeyer zelebrierte den Gedenkgottesdienst
50 Jahre Frasdorfer Singgemeinschaft: die Vorsitzende Dorothee Ronge (links) dankt allen, die zum Gelingen des Jubiläums beigetragen haben
50 Jahre Frasdorfer Singgemeinschaft: die Vorsitzende Dorothee Ronge ernannte ihren Vorgänger Thomas Zintl (links) – nach Erich Strobl(rechts) – zum zweiten Ehrenvorsitzenden der Frasdorfer Singgemeinschaft.
Das Harfenduo Sepp (links) und Johannes Fischer
Die Familienmusik Kink überbrückte die Zeit mit ihren Weisen.
Die Familienmusik Kink, ist ein Bläserquartett bestehend aus den Eltern Wolfgang (rechts) und Steffi und den Söhnen Remigius (zweiter von rechts) mit seinem jüngeren Bruder Thaddäus (links).
Die beiden Chormitglieder Regina Fanderl und Thomas Fischer führten durch das Programm; sie erzählten im Laufe des Abends vieles Bekannte und manches Unbekannte aus dem Leben des Chores in den vergangenen 50 Jahren.