Die Jugendlichen hatten das noch nie erlebt: beim Nachtgebet zum Abschluss der Langen Nacht der Firmung öffnete sich das Heilig-Geist-Loch im großen Deckenfresko der Priener Pfarrkirche. Es rieselte eine große Menge an Papierstreifen herunter auf die Jugendlichen, ihre Eltern und Paten. Das war ein Gänsehautmoment. „Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zum Sprossen zu bringen“, so hörte man davor aus der Bibel vom Propheten Jesaja, „so ist es mit Gottes Wort“. Und Pfarrer Hofstetter griff bei seiner Predigt diese Zusage Gottes auf: „Auch bei jedem von euch haben die sechs Monate der Firmvorbereitung und die Firmung selber etwas bewirkt. Vielleicht merkt ihr das erst später. Doch seid gewiss: Gott ist in jedem von euch am Wirken!“
Danach schrieben die Jugendlichen ihren Dank, ihre Bitten und Wünsche auf die Zettel, die dann, an ein Fischernetz geheftet, Richtung Himmel gezogen wurden. Weihrauch und LED-Scheinwerfer verstärkten den Eindruck, dass Gott unser Gebet erhört. Oft stand einfach nur „Danke“ auf den Zetteln, aber auch „Vielen Dank für die schöne Firmung“ oder „Danke, Gott, dass du da bist“! Und viele schrieben „Friede“ drauf oder „Gesundheit für die ganze Familie“.
Das Nachgebet, das vom Endorfer Jugendchor musikalisch gestaltet wurde, war der Abschluss der Langen Nacht, an der 350 junge Leute und Erwachsene aus den Gemeinden der Pfarrverbände Bad Endorf und Westliches Chiemseeufer teilnahmen. Sie konnten aus 22 Angeboten auswählen. Zum Start der Langen Nacht standen sechs Jugendliche und Erwachsene, die sich aus ihrem Glauben heraus in der Kirche engagieren, Rede und Antwort. Jeder dritte Deutsche sei ehrenamtlich engagiert, merkte einer der Moderatoren des Abends an.
Die Lange Nacht der Firmung wurde zum vierten Mal in folge durchgeführt. Viele Jugendlichen teilten gleich im Anschluss ihre Begeisterung mit: „Das war cool“, „Das Nachtgebet ging echt unter die Haut“, „So macht Kirche Spaß“. Auch die Landjugenden Bernau und Bad Endorf sowie die Kath. Jugend Prien machten Angebote und zeigten den jungen Leuten, dass ein Engagement in der Kirche wirklich Spaß machen kann.
Bericht: Pfr. Klaus Hofstetter
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