Forstminister Helmut Brunner hat das Waldgebiet „Rumpelmühle“ bei Freihung im Landkreis Amberg-Sulzbach als bayernweit 164. Naturwaldreservat unter Schutz gestellt. Die Besonderheit: Das 19 Hektar große Areal ist das landesweit dritte Naturwaldreservat im Privatwald, denn der weit überwiegende Teil befindet sich im Eigentum des Bund Naturschutz in Bayern (BN). „Das neue Reservat ist ein weiterer wertvoller Beitrag in unserem flächendeckenden Netz künftiger kleiner Urwälder in Bayern“, sagte der Minister bei einem gemeinsamen Pressetermin mit dem BN-Vorsitzenden Prof. Dr. Hubert Weiger. Laut Brunner bieten die naturnahen Au-, Bruch- und Sumpfwälder im Einzugsgebiet der Vils vor allem wasserliebenden Arten beste Lebensbedingungen. Neben starken Schwarzerlen und seltenen Pilzarten wie dem Rotbraunen Zitterling kommt hier auch der streng geschützte Eisvogel vor. Von jetzt an soll sich das Waldgebiet ungestört von menschlichen Eingriffen entwickeln – scharf beobachtet von Experten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, die hier das Reifen, Vergehen und die Erneuerung von Wäldern studieren. „Unsere Naturwaldreservate zeigen, wie sich naturnahe Wälder auf unterschiedlichsten Standorten entwickeln können“, sagte der Minister. Er erwartet sich davon Erkenntnisse für den notwendigen Waldumbau im Zeichen des Klimawandels.
Von den 164 Naturwaldreservaten, die der Freistaat seit 1978 eingerichtet hat, liegen 156 im Staatswald, fünf im Kommunalwald und jetzt drei im Privatwald. Sie repräsentieren auf insgesamt mehr als 7 500 Hektar die wichtigsten Waldgesellschaften in Bayern – vom Zirbenwald in den Alpen bis zum Moorbirkenwald in der Rhön. Detailinformationen zu den bayerischen Naturwaldreservaten gibt es unter www.naturwaldreservate.de.
Foto: Bayer. Landwirtschaftsministerium – Minister Brunner bei der Unter-Schutz-Stellung