Leitartikel

Trauerfeier für Pfarrer Josef Winkler aus Aschau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Gott kommt, wenn der Mensch geht“, zitierte Pfarrer Dr. Hans Huber vom Pfarrverband Oberes Inntal eine alte Weisheit bei der Trauerfeier für den Geistlichen Rat, ehemaligen Dekan und ehemaligen Pfarrherrn des Pfarrverbands Oberes Priental Josef Winkler in der Aschauer Kirche „Darstellung des Herrn“. „Sein Leben war zwar lang, aber doch viel zu kurz für all das, was er tat und was er noch tun wollte“. Pfarrer i.R. Josef Winkler ist am 1. Dezember im Alter von 82 Jahren in Agatharied verstorben.

Bischof Wolfgang Bischof zelebrierte das Requiem in der Pfarrkirche „Darstellung des Herrn“ und erinnerte an den Lebensweg des Verstorbenen, Pfarrer i.R. Georg Gilgenrainer erinnerte – als einer der letzten Lebenden des Weihekurses von 1966 – an den Lebensweg des Verstorbenen und seine Bedeutung für die damaligen jungen Kapläne des Jahrgangs 1966. „Josef Winkler legte keinen Wert auf Äußerlichkeiten, er trug das priesterliche Gewand nur im Kirchenbereich; die religiöse Bildung in der Schule und in der Gemeinde war ihm sein Leben lang eine Herzensangelegenheit. Er war kritisch gegen alle Obrigkeiten, gegen weltliche und – als Zeitzeuge des zweiten vatikanischen Konzils und des eucharistischen Weltkongresses – noch viel mehr gegen kirchliche. Sepp Winkler suchte stets den Ausgleich gesucht und sorgte dafür, dass es zu keinen Reibereien oder gar Zusammenstößen kam. Er war ein Mann des Friedens und der Versöhnung. Josef Winkler hat immer betont, wie gerne er hier an den Chiemgauer Bergen lebe, die Menschen hier hätten bedingt durch die Schönheit der Natur ein ganz anderes Verhältnis zu Gott“.

Bürgermeister Simon Frank dankte Pfarrer Winkler für seine Arbeit in der Gemeinde Aschau und weit darüber hinaus; zur Jugend, zu den Senioren und zu den Benachteiligten der Gesellschaft habe der Verstorbene immer einen besonderen Draht gehabt. Er konnte sich auf alle einstellen und sich schnell in sie hinein versetzen. Legendär in der Gemeinde waren seine Berg- und Skitouren, seine geliebte Gitarre und seine überragende Beherrschung des Schafkopfspieles. Mit diesen „drei Wissenschaften“ brach er bei allen Personen- und Zielgruppen das erste Eis und konnte sich mit allen eingehend unterhalten. Pfarrer Paul Janßen sprach die Sterbegebete im Gotteshaus. Bischof Wolfgang Bischof, Pfarrer Paul Janßen, weitere 19 Priester und Ruhestandspriester aus den umliegenden Gemeinden und aus dem Raum Miesbach, mehrere Gemeindereferenten, der Aschauer Gemeinderat mit den drei Bürgermeistern Simon Frank, Michael Andrelang und Monika Schmid an der Spitze, die Musikkapelle, 15 Fahnen der Ortsvereine von Aschau, Frasdorf, Sachrang und Umrathshausen sowie die Menschen aus der Gemeinde Aschau begleiteten „ihren Pfarrer“ auf seinem letzten Erdenweg. Dieser führte ihn von „seiner“ Pfarrkirche Darstellung des Herrn noch einmal den alten Prozessionsweg durch „sein“ Dorf und dann zum Priestergrab im Aschauer Gottesacker.

Josef Winkler wurde am 6. Juli 1940 in Miesbach geboren und wuchs dort mit zwei Geschwistern auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums und des Priesterseminars in Freising wurde er am 29. Juni 1966 von Julius Kardinal Döpfner mit 25 weiteren jungen Männern zum Priester geweiht. Im selben Jahr feierte er seine Primiz in Miesbach. Es folgten erste Verwendungen als Kaplan sechs Jahre in München und zwei Jahre in Reichenhall, danach als Pfarrer 16 Jahre in Kirchheim bei München und 20 Jahre in Aschau. Im September 2010 wurde er mit 70 Jahren in den Ruhestand versetzt. Zum Abschiedsgottesdienst für den beliebten Aschauer Pfarrherrn fanden sich damals die Gläubigen aus dem gesamten Bereich des Pfarrverbands Oberes Priental ein. Im Pfarrverband Irschenberg wirkte er in seinen letzten Lebensjahren als Ruhestandspfarrer mit, hielt aber stets die Verbindung ins Priental. In seinem Wohnhaus in Frauenried hatte er noch alles, was er brauchte: die Nähe zur Familie und zu seinen Bergen, das Schafkopfen mit den Nachbarn, seine Bücher und die klassische Musik, die Begegnungen mit den Menschen und die zahllosen Möglichkeiten zu Bergtouren und Wanderungen in der Natur.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

Bischof Wolfgang Bischof zelebrierte das Requiem für Pfarrer i.R. Josef Winkler in der Aschauer Pfarrkirche „Darstellung des Herrn“

Pfarrer Dr. Hans Huber vom Pfarrverband Oberes Inntal erinnert an den Lebensweg von Pfarrer Winkler

Bischof Wolfgang Bischof, Pfarrer Paul Janßen, weitere 19 Priester und Ruhestandspriester aus den umliegenden Gemeinden und aus dem Raum Miesbach umstanden beim Requiem den Altar.

Bürgermeister Simon Frank würdigt das Wirken von Pfarrer Winkler in Aschau

15 Fahnen der Ortsvereine von Aschau, Frasdorf, Sachrang und Umrathshausen, die Musikkapelle, die Geistlichkeit der Region unter der Führung von Bischof Wolfgang Bischof sowie die Menschen aus der Gemeinde Aschau begleiteten Pfarrer i.R. Josef Winkler auf seinem letzten Erdenweg.

Die Menschen aus der Gemeinde Aschau und dem Pfarrverband Oberes Priental begleiteten Pfarrer i.R. Josef Winkler auf seinem letzten Erdenweg.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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