Der Sparifankerl treibt in Frasdorf sein Unwesen. Leibhaftig erscheint er beim Goaßbauern in der Stube, ganz ohne Hörner und Bockfuß, beinahe ein normaler Mensch. Aber gewaschen hat er sich schon seit vielen tausend Jahren nicht mehr, deshalb zieht er eine eigentümliche Geruchsfahne hinter sich her.
Er hat eine Vorliebe für gutes Essen und Trinken, lediglich hochgeistige Getränke werden ihm verderblich. Ein Schnaps und schon schwinden seine magischen Kräfte. Ein Sparifankerl ist halt nicht der richtige große Höllenfürst, sondern nur ein kleiner nachgeordneter bayerischer Sparifankerl, der zur rechten Zeit noch Kopfnüsse von seiner Oma braucht, um seine Aufgaben zu machen. Und er hat einen richtig großen Auftrag: er muss einen bisher braven Burschen dazu bringen, bis Mitternacht eine Untat zu vollbringen. Ansonsten muss des Teufels Großmutter ein ganzes Jahr als Handpuppe im Kasperltheater mitarbeiten. Es war also für beste Unterhaltung gesorgt auf der Bühne des kleinen Lamstoatheaters in der Lamstoahalle. Unter der Regie von Hans Weber spielten die Frasdorfer Theaterer den Schwank „Deifi Sparifankerl“ von Ralph Wallner „fast wie im richtigen Leben“. Herausragend Thomas Fischer als Luziferius Sparifankerl, – „man nennt mich auch Lucki“ – man konnte fast Mitleid haben, dass ihm sein fein gesponnener Plan nicht so, wie geplant ausging. Und schuld daran war nur der Schnaps. Der Goaßbauer Bertl (Sepp Hamberger) und seine brave Schwester Centa (Veronika Schneiderbauer) hausen miteinander auf dem Goaßbauernhof und schlagen sich halt so durchs Leben. Nepomuk Stutz (Sebastian Bauer) will dem Bertl zeigen, wie man ganz schnell das ganz große Geld verdienen kann und die drei Nachbarinnen die Goldtalerin (Renate Steindlmüller), die Blechhoferin (Elfriede Haller) und die Ungerin (Anna Lena Weber) sparen nicht mit ihrer Geringschätzung für die „armen Fretter“. Ein Lichtblick für die Centa ist die Liebe zu ihrem Baron Ferdi (Georg Wörndl), aber meint der es auch ernst mit dem armen Dirndl? Die Handlungsfäden verwirren sich immer mehr und enden erst kurz vor Schluss mit einem gewaltigen Knall auf der Bühne. „Alles gut gegangen“ auch für den Sparifankerl Luziferius. Jonas Sandner sorgte für den guten Ton und setzte alles ins rechte Licht. Karg war die Stube auf dem Goaßbauernhof eingerichtet, eine Kleinhäuslerstube aus dem letzten Jahrhundert. Und magisch ging es auf der Bühne auch noch zu: wenn der Lucki wollte, bewegten sich die Bänke und die Türen von selber und es fielen Blumen vom Himmel. Zauberei und Hexenwerk – aber nur möglich ohne den Schnapsgenuss. Souffleuse Anna Bauer verlebte einen geruhsamen Abend.
Häufiger Zwischenapplaus, viel Gelächter und ein Riesenschlussapplaus bildeten das Brot der Künstler. Die gelungene Aufführung war ein voller Erfolg für die Truppe, mit dem sie für die langen Proben entschädigt wurde.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg
Luziferius Sparifankerl (Thomas Fischer) löffelt die Suppe aus, die ihm die Goaßbauern Centa (Veronika Schneiderbauer) eingeschenkt hat.
Luziferius Sparifankerl (Thomas Fischer) mit den beiden Nachbarinnen der Blechhoferin (Elfriede Haller) (links) und der Goldtalerin (Renate Steindlmüller)
Luziferius Sparifankerl (Thomas Fischer) mit dem Baron Ferdi (Georg Wörndl und der Ungerin (Anna Lena Weber)
Luziferius Sparifankerl (Thomas Fischer) macht sich nach ein paar hundert Jahren an die Körperpflege
Die drei Nachbarinnen der Goaßbauern: die Ungerin (Anna Lena Weber), die Blechhoferin (Elfriede Haller) (links) und die Goldtalerin (Renate Steindlmüller)
Wer seit Stunden Karten spielt kann im Wald keinen Hasen geschossen haben. Der Goaßbauernbertl (Sepp Hamberger) und der Nepomuk Stutz (Sebastian Bauer) fühlen sich in der Stube ganz sicher.