„Aus der Region – für die Region“. Mit einem großen Jubiläumsfest feierte der Prientaler Bergbauernladen sein Silbernes Betriebsjubiläum am Bahnhof von Aschau. „Ein ganzes Vierteljahrhundert besteht nun diese Einrichtung im Chiemgau und aus dem kleinen Direktvermarktungs-Laden von 1999 entwickelte sich hier am Hans-Clarin-Platz in 25 Jahren ein weitum bekannter und anerkannter Bauernmarkt“, eröffnete der Geschäftsführer Sebastian Pertl die Feierlichkeiten. Das Wetter meinte es gut mit den Aschauern und so füllte sich der Platz vor dem Bahnhof rasch mit Gästen aus der ganzen Region. Neben einem großen Programm für alle und zünftiger Musik sorgte das Team des Bergbauernladens mit regionalen Spezialitäten und bayerisch-tirolerischen Schmankerln für eine kulinarische Vielfalt, die Besucher konnten sich „durch das Angebot des Bergbauernladens hindurch essen“.
Bürgermeister Simon Frank bedankte sich bei den Betreibern für ihr Engagement, „wenn es den Laden nicht schon seit 25 Jahren gäbe, müsste man ihn heute sofort einrichten. Es besteht ein Bedarf nach Lebensmitteln unmittelbar von den Erzeugern aus der Umgebung rund um Aschau. Diesen Bedarf deckt der Bergbauernladen“. Bürgermeister Frank versprach den Verantwortlichen eine gute Zusammenarbeit auch in der Zukunft. Pfarrer Paul Janßen gab der jüngsten Erweiterung des Hauses am Bahnhof und allen die es künftig nutzen werden, den Segen der Kirche.
Sebastian Pertl ließ die Entwicklung des Bauernmarktes im Schnelldurchlauf Revue passieren: 1999 als kleiner Direktvermarktungs-Laden eröffnet, gewann der Bergbauernladen schnell eine treue Stammkundschaft. So konnte der Laden immer wieder vergrößert, den Bedürfnissen angepasst und das Angebot erweitert werden. „Die Umgestaltung und Erneuerung des Bahnhofsvorplatzes 2006 war für uns die Gelegenheit – mit Unterstützung der Gemeinde – das Dach des Gebäudes zu erneuern und im Eingangsbereich zu verlängern. Wieder wurde der Laden vergrößert und bekam zusätzliche Räume zur dauerhaften Nutzung. 2019 wurde mit Leader-Fördermitteln ein Warenverkaufsautomat am Laden angeschafft, der Einkäufe aus dem Warensortiment rund um die Uhr ermöglicht. Als letzte größere Umbaumaßnahme wurde ein Holzverbau aus Lärche vor dem Laden gebaut, den wir heute offiziell einweihen“.
Die Gründer haben sich vor 25 Jahren den Erhalt der kleinbäuerlichen Strukturen und Familienbetriebe auf die Fahnen geschrieben, dazu wollten sie mit dieser Maßnahme. die einmalige Kulturlandschaft mit den Almen und artenreichen Bergwiesen pflegen und sichern. „Uns liegt die ökologisch orientierte Landwirtschaft am Herzen und dazu die Produkte von unseren Höfen gemeinsam, ganzjährig und regional zu vermarkten“, erklärt Sebastian Pertl. Hinter den heimischen Erzeugnissen, die überwiegend in Handarbeit und in Bio-Qualität hergestellt werden, steht jeweils eine Bergbauern- und Produzentenfamilie: darunter sind Bio-Bauern, eine Käserin, Müller und Schäfer, Schnapsbrenner und Imker. Fleisch, Wurst, Käse, Eier, Mehl, saisonales Obst und Gemüse, aber auch Marmeladen, Honig, Liköre und vieles mehr werden jeden Freitag im Laden angeboten. Aus Sachrang kommt frisch gebackenes Brot aus einer kleinen Hofbäckerei. Viele Bäckerinnen und Konditorinnen sorgen wöchentlich für eine Vielfalt an Kuchen und Torten nach Hausfrauenart.
Die Produzenten bilden selbst das Verkaufsteam. Wolfgang Schwaiger, Mitbegründer und Marktleiter am Hans-Clarin-Platz betont: „Wichtig ist uns die Nähe zu unseren Kunden. Wir möchten den direkten Draht zu ihnen, auf ihre Wünsche eingehen und ihnen Informationen zu den Produkten und zur Herstellung geben“. Die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung sorgte auch dafür, dass das Team im Laufe der Jahre sein Sortiment wie auch seinen Service konsequent ausbauen konnte. Die Broschüre des Bergbauernladens wurde anlässlich des Jubiläums komplett überarbeitet und neu gestaltet. Für Konzept, Texte, Fotos und Redaktion war Sabine Ostenried verantwortlich, Claus Heinrich gestaltete Layout und Grafik. Die Broschüre ermöglicht interessante Einblicke hinter die Kulissen der Bergbauern, ihrer Familien und Höfe; sie malt Porträts von den Menschen, die hinter dem Bergbauernladen stehen und die regionalen Produkte herstellen und produzieren. Sebastian Pertl überreichte das erste druckfrische Exemplar an Bürgermeister Frank.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg
