Gastronomie

22. Frauenwörther Gespräche mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit fast einem Vierteljahrhundert gibt es auf Frauenchiemsee die Frauenwörther Gespräche, hierzu werden vom Wirtschaftsbeirat Bayern und vom Bund Katholischer Unternehmen (BKU) stets namhafte Referenten eingeladen. Heuer war Seine Exellenz H.H. Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Bischofsvikar für Bioethik und Sozialpolitik  eingeladen. Der Stiftungsrats-Vorsitzende von Eichstätt referierte zum Thema „Hat die Soziale Marktwirtschaft noch Zukunft?“ in der voll besetzten und klostereigenen Aula.

In seiner Begrüßung bezeichnete Dr. Albert Gresser als Vorstand der Diözesangruppe München und Freising des BKU die einmal im Jahr von Dr. Michael Elsen (Wirtschaftsbeirat Bayern, Bezirk Berchtesgadener Land-Traunstein) organisierten Zusammenkünfte als Augenblicke des Zuhörens. In Vertretung von Äbtissin Johanna Mayer OSB, die in diesen Tagen eine Einladung ins Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angenommen hatte, informierte Schwester Magdalena über die vielen Veränderungen im Klostergut Mitterndorf. „Jahrzehntelang waren dort bis zu 15 Schwestern im Stall und auf dem Feld tätig, heute schätzen wir uns glücklich, dass mit der Björn-Schulz-Stiftung und dank von enormen Spenden in Millionenhöhe 24 Zimmer für 80 Personen beim Irmengardhof zur Verfügung stehen, um schwer angeschlagene Familien zu unterstützen.

Von der Landwirtschaft zur Wissens- und Industriegesellschaft

„Der Geist ist es, der lebendig macht!“ – mit diesem Grundsatz begann Weihbischof Dr. Losinger seine Ausführungen und er führte fort: „Vor 250 Jahren waren 70 Prozent der Leute in der Landwirtschaft tätig, heute sind es weniger als drei Prozent, weshalb wir durch die Wissens- und Industriegesellschaft neue soziale Fragen haben“. „Ökonomische Effizienz und soziale Sicherheit haben Deutschland stark gemacht, nun gilt es generationenübergreifenden Zukunftsfragen zu Rente oder Überalterung zu beantworten“, so der Referent, der die ökonomische Schieflage einer überregulierten Republik als Herausforderung für neue Handlungsweisen sowie eine Wirtschaft ohne Freiheit als sinnwidrig bezeichnete. „Die Würde des Menschen ist das Fundament in der Gesellschaft, Niemand darf ins Bodenlose fallen“, so Dr. Losinger, der in seinen weiteren Ausführungen eine kinderliebe Gesellschaft und die Gerechtigkeit zwischen den Generationen als Voraussetzung bezeichnete, um auch fortan ein gutes Zusammenleben zu garantieren. Die anschließende Diskussion leitete Bayernbund-Ehrenvorsitzender Adolf Dinglreiter. Bei seinem Schlusswort zitierte Dr. Michael Elsen den attischen Staatsmann Perikles mit den Worten: „Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein“. Der Vortragsveranstaltung in der Aula folgte noch eine Heilige Messe im Münster mit Pater Christoph Wolf SJ (Berater der BKU-Diözesangruppe München-Freising) und mit Weihbischof Losinger als Konzelebranten und mit Andrea Wittmann aus Seeon an der Orgel.  Der gesamte Erlös dieser Tagung vom Bund Katholischer Unternehmer und vom Wirtschaftsbeirat Bayern kommt auch in diesem Jahr dem Kloster Frauenwörth zugute.

Foto/s: Hötzelsperger – 1. Von links: Dr. Albert Gresser, Vorstand Diözesangruppe München und Freising des BKU, Bayernbund-Ehrenvorsitzender Adolf Dinglreiter, Dr. Michael Elsen, Vorsitzender Bezirk Berchtesgadener Land/Traunstein vom Wirtschaftsbeirat Bayern, S.E. H. H. Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Schwester Magdalena, Dr. Hans Schachner, Generalsekretär des Wirtschaftsbeirates Bayern und Martin Choroba, Vorsitzender vom BKU München.

Weitere Informationen: www.wbu.de

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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