Gastronomie

20-Jahr-Feier der Feldwies Wirtshaus AG

Das historische Gasthaus D’Feldwies, seit 1554 ein Ortsmittelpunkt, stand ab den 1990er-Jahren leer. Dank der Bemühungen von Wolfgang Gschwendner und der Gründung einer Aktiengesellschaft wurde es 2004 wiedereröffnet. Mit Unterstützung der Gemeinde und vieler Helfer erstrahlt es heute in neuem Glanz. Die Wirtshaus AG kann aus diesem Grund am 25. und 26. Mai 2024 stolz ihr 20-jähriges Jubiläum feiern.

Erstmals erwähnt im Jahre 1554, besitzt das Gasthaus D’Feldwies eine glorreiche Vergangenheit – als Ortsmittelpunkt und als schönster Wirtshaussaal im Chiemgauer Achental. Doch ab den 1990er-Jahren stand das Gebäude quasi leer und rottete vor sich hin. Bis 2002, als das Haus zum Verkauf ausgeschrieben wurde und in der Feldwies die Angst umging, dass es die alte Wirtschaft bald nicht mehr geben könnte.

Einer war besonders bemüht um den Erhalt des historischen Baus: der gebürtige Überseer Wolfgang Gschwendner. Zusammen mit dem Gemeinderat und späteren Bürgermeister Gnadl und Unternehmer Prof. Herbert Graus machte er sich daran, D‘Feldwies wieder zum Leben zu erwecken. Nur schien das zunächst unmöglich: 2,6 Mio. € sollte allein die Sanierung des Baus kosten, nicht mit eingerechnet die Einrichtung des Hauses.

Zur Finanzierung des Projekts wählten die drei einen höchst unkonventionellen Weg: die Gründung einer Aktiengesellschaft mit Wolfgang Gschwendner als Vorstand der „D’Feldwies Wirtshaus AG“, der Aufsichtsrat bestand aus Stefan Haselberger und Ludwig Ertl und Herbert Graus als Aufsichtsratsvorsitzender. Franz Gnadl wiederum überzeugte den Gemeinderat, den Komplex zu kaufen. Für die Renovierung nahmen Gschwendner und seine Mitstreiter die staatliche Bauförderung in Anspruch und baten alle Feldwieser und Überseer, bei den Arbeiten mitzuhelfen,

Trachtenverein, Theaterverein, Bulldogverein, Betriebe aus der Umgebung, Handwerker nach Feierabend und viele Privatpersonen packten mit an. Weit über 7500 Arbeitsstunden und viele Sach- und Geldspenden von Bürgern und einheimischen Firmen wurden erbracht um die Gaststätte baulich so herzurichten, wie sie nunmehr zu sehen ist. Der Startschuss fiel im November 2003 – der Trachtenverein begann mit der Eindeckung des Daches – bis zum Mai 2004 waren alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Die Namen der fleißigen Helfer sind auf einer Tafel an der östlichen Mauer des Gebäudes aufgelistet

1000 Namensaktien à 100 € gab die Wirtshaus AG aus, um Geld für den Betrieb des Gasthofs einzusammeln – binnen eines Monats waren alle verkauft. Von dem frischen Kapital pachtete man das Haus von der Gemeinde, richtete das Wirtshaus ein und stellte Personal an. Weitere 1750 Aktien wurden in den folgenden Jahren emittiert. Die Aktionäre kommen nicht nur aus dem Ort, sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich, Schweiz, Luxemburg, Singapur, USA, Namibia und Thailand. Die erste Aktionärsversammlung fand 19. März 2005 statt, seitdem kommen jedes Jahr am Josefitag die Aktionäre in den schönen Wirtshaussaal, um das Neueste über ihren Betrieb und ihre Investition zu erfahren und, was sicher genauso wichtig ist – Weißwürste und Bier zu genießen –   alle Josefines und Josefs freuen sich über das Freibier zum Josefitag. Die ersten fünf Jahre hat die Wirtshaus AG den gesamten Betrieb selbst organisiert, 2009 wurde das Gasthaus an die Wirtin Beate Stang verpachtet, seit dem Jahr 2022 sind Benedikt und Vincent Gschwendner die Pächter.

Im Jahr 2024 feiert die Wirtshaus AG ihr 20-jähriges Jubiläum und blickt stolz auf ihre einzigartige Erfolgsgeschichte zurück. Dieses Ereignis wird mit einem zweitägigen Fest am 25. und 26. Mai 2024 begangen, das Biergartenfest, Zwickl-Party, Frühschoppen, Jazzmusik und kulinarische Köstlichkeiten umfasst. Höhepunkte sind die Ziachmusi, DJ Lumpi vom Biathlon und die Chiemsee-Dixies. Näheres findet man hierzu im Programm im Anhang.

Bericht: Wirtsleut-Familie Gschwendner – Bilder: Stefan Fichtner

Anhang: Programm


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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