Kultur

125 Jahre Chiemgauer Trachtler in München

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Für einen Tag waren rund eintausend Trachtlerinnen und Trachtler aus den Reihen des Chiemgau-Alpenverbandes zu Gast in der Landeshauptstadt München. Anlass war der 125. Geburtstag des Trachtenvereins „Chiemgauer“ München, der seit 1950 als einer von 23 Trachtenvereinen dem Gauverband angehört.

 Zwei Jahre lang bereitete der Münchner Trachtenverein mit seinen 130 Mitgliedern den Jubiläumstag bevor. Drei Höhepunkte brachte dieser Tag hervor: der erste war ein Gottesdienst in der Theatinerkirche (mit Volksmusik, Blasmusik und Volksgesang), mit über 30 Fahnenabordnungen und Standarten sowie mit Seiner Exzellenz Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, der von Pater Josef aus Harlaching und von Pfarrer Josef Steindlmüller, einem gebürtigen Chiemgauer assistiert wurde. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde auch ein Fahnenband gesegnet, das der Chiemgau-Alpenverband dem Münchner Verein zum Geschenk machte. Der zweite Teil des großen Erlebnistages war ein Festzug vom Odeonsplatz über die Brienner Straße und über den Königsplatz bis zum Stiglmaierplatz. Daran beteiligten sich neben den Chiemgauer Trachtlern auch Münchner Vereine und Blaskapellen. Am Abend präsentierte der GTEV „Chiemgauer“ München im voll besetzten Löwenbräukeller die Geschichte seines Vereins und die der Stadt München in Form eines Volkstheaters. Für diesen Abend, den Christian Schumann mit einer Vielzahl an musikalischen und tanzenden Vereinsmitgliedern einstudiert hatte, gab es zum Abschluss stehenden Applaus. Lob und Anerkennung erhielten die Münchner Trachtler ob ihres starken Vereins und ihrer perfekten Organisation von vielen Seiten. Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg sagte unter anderem: „Vor 125 Jahren sind Chiemgauer aus der Not in die Stadt gekommen, die Welt und die Lebensumstände haben sich seither verändert. Ihr aber seid lebendig geblieben, weil ihr immer einen gemeinschaftlichen Geist gepflegt und weil ihr Brauchtum und Glauben zusammen gelebt habt. Es wird euch und uns allen weiterhin gut tun, den Kontakt mit dem Herrgott zu pflegen“. Gauvorstand Michael Huber vom Chiemgau-Alpenverband sagte in seinem Grußwort: „Vor 125 Jahren konnten nur gebürtige Chiemgauer Mitglied bei der Gründungs-Landsmannschaft werden, damals wardt ihr eine Außenstelle, doch heute seid Ihr mittendrinnen in der großen Chiemgauer Trachtler-Familie“. Und MdL Josef Schmid als Schirmherr würdigte die Chiemgauer Trachtler in München ob ihrer Aktivitäten mit den Worten: „Tracht ist weltweit der beste Ausweis für die Zuordnung zu Land und Bräuchen. Zukunft braucht Herkunft – dieser Grundsatz wird von euch ehrlich und anschaulich gelebt“. Unter den vielen Ehrengästen befand sich auch Landesvorsitzender Max Bertl vom Bayerischen Trachtenverband. Auch er erhob sich von den Plätzen, als der Festabend zu Ende war als Zeichen dafür, dass die Chiemgauer Trachtler in München ob ihres Jubiläums über sich hinausgewachsen sind. An Programm waren neben den Vorständen Florian Hähle und Alexander Seemann weitere Mitglieder der Vorstandschaft, das „Münchner Kindl“ sowie als Ansager Regina Wallner und Christian Härtl beteiligt. Zwischen  den Szenenbildern zur Geschichte der Stadt München traten noch auf die Kindergruppe des GTEV Chiemgauer München, die Schäfflertanzgruppe 2019 des Fachvereins der Schäffler Münchens, die Aktiven aus den Chiemgauer Trachtenvereinen, die Priener Goaßlschnalzer, die Gaugruppe und die Gaujugendgruppe des Chiemgau-Alpenverbandes, die Aktiven der Münchner und ihrer Priener Paten sowie die Rottauer Tanzlmusi.  Als Patenverein gratulierte der Trachtenverein Prien mit einer Abordnung unter der Leitung von stellvertretendem Vorstand Klaus Löhmann.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom 125. Geburtstag des GTEV Chiemgauer München vom  Jubiläumsabend. Bilder vom Festzug und von den Ehrungen veröffentlichen wir noch gesondert.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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