Es ist schon was Besonderes, dass im Ruhrpott seit 110 Jahren das bayerische Brauchtum gepflegt und vermittelt wird. Mit einem zünftigen Gründungsfest wurde dies auch am letzten Wochenende gefeiert. Das Motto der Feier war zwar der jährliche „Almauftrieb“, statt Kühe begaben sich dieses Mal jedoch die Fahnenabordnungen der beteiligten Vereine auf die Alm des Vereins. Der Vorsitzende Jürgen Wörl begrüßte die Gäste aus nah und fern auf das Herzlichste. Gekommen waren der Gebirgstrachtenerhaltungsverein „Bayrisch-Zell“-Horst-Emscher aus Gelsenkirchen, der Verein der bayerischen Landsleute aus Wülfrath, der Bayernverein „Almrösl“ Bockum Hövel, sowie eine Fahnenabordnung des „Vereins der Bayern in Berlin“, extra über Nacht mit dem Flixbus angereist.
Neben den Grüßen aus Berlin überbrachte der Vorsitzende des Berliner Bayernvereins, Helmut Amberger, auch die Grüße vom Toni Hötzelsperger aus Bayern, aus dem Chiemsee-Alpenland. Der Toni ist ein langjähriger Freund der Dortmunder und Berliner Bayern. Man trifft sich regelmäßig auf Brauchtumsveranstaltungen, wo bayerische Traditionen gepflegt werden, insbesondere auch auf der Grünen Woche in Berlin. Zum Dank für Ihr Kommen überreichte der Vorsitzende Jürgen Wörl den Gästen einen edlen „Dortmunder Tropfen“, den Hausschnaps des Vereins. Musikalisch wurde die Feier von Edelweißmusikanten aus Duisburg umrahmt. Für eine alpenländliche Stimmung sorgte das bekannte Herdecker Alphorn-Trio. Leider konnte aus gesundheitlichen Gründen der Alphornist Reinhard nicht dabei sein. Dafür sprang der Vorsitzende des Berliner Bayernvereins ein. Mit den Gedanken an seine baldige Genesung ließen die drei ihre Alphörner besonders eindrucksvoll erklingen. Ein musikalisches Highlight war auch das Bläser-Glocken-Ensemble der bayerischen Landsleute aus Wülfrath.
Dazwischen zeigten die Schuhplattler aller Vereine, unter der Leitung des Ehren-Vorplattlers Herbert Bellgardt, ihr Können. Bei den gemeinsamen Burschenplattlern, dem Haushammer und dem Ruhpoldinger kam der Plattelboden ganz schön in Schwingung. Daneben gab es in der Hütte „Haus Almfrieden“ Stubenmusik vom Feinsten, mit Elisabeth Brinkmöller an der Gitarre und Josef Gwose auf der Steierischen. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Mit deftigen bayerischen Schmankerln wartete die Küchen-Crew auf, dazu König-Ludwig-Bier und andere edle Tropfen. Es war mal wieder ein gelungenes bayerisches Event, mitten im Ruhrpott. Zwar waren die Dortmunder von dem versäumten BVB-Meistertitel im Fußball noch gekennzeichnet, dies tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch.
Dem Organisationsteam des Dortmunder Bayernvereins, unter Federführung von Herbert Bellgardt, sei Dank für dieses gelungene 110. Gründungsfest.
Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten
Fotos: Michael Wiebesiek und Helmut Amberger
